Schönau Motivation sind ökologisch erzeugte Kilowattstunden

(pele)

EWS: Stellungnahme zum Windkraftgegner-Video „Die Zerstörung des Südschwarzwalds“.

Schönau/Kleines Wiesental - Im Internet kursiert seit Kurzem ein Video unter dem Titel „Die Zerstörung des Südschwarzwalds“, in dem die Bürgerinitiative Schwarzwald Gegenwind das Windkraftprojekt Zeller Blauen und die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) massiv in ein schlechtes Licht rückt. Bei der EWS wird das Video, das auch bei der Veranstaltung in Tegernau mit Professor Werner Roos gezeigt wurde, als „diffamierend“ empfunden.

Das Schönauer Energieversorgungsunternehmen hat jetzt eine offizielle Stellungnahme verfasst, in der man sich mit den erhobenen Behauptungen auseinandersetzt. Die EWS nehmen hier unter anderem nochmals konkret Bezug auf den Ablauf der Windmessungen und die nach einer zweiten, 17 Monate andauerndem Messphase gewonnene Erkenntnis, dass das Projekt machbar ist. Zu dem erhobenen Vorwurf, es gebe auf dem Zeller Blauen gar nicht genügend Windaufkommen, um das Projekt ökonomisch sinnvoll betreiben zu können, heißt es: „Warum sollten wir so viel Zeit, Arbeit, Hirnschmalz, Geld, Mühe und Nerven in ein derart kapitalintensives Projekt wie einen Windpark stecken, wenn der Wind gar nicht weht? Das macht nur Sinn für denjenigen, der auch den nächsten Schritt der Windkraftgegner noch mitgeht: Der Windpark würde doch auch ohne Produktion durch ´Subventionen` bezahlt...Das ist natürlich absoluter Unsinn. Ohne Wind keine Erzeugung und keine Erlöse, dieser Grundsatz gilt in jeder der mittlerweile vielzähligen Novellen des EEG.“

Zum Vorwurf der Profitgier schreiben die EWS in ihrer Stellungnahme, dass zu den eigenen Motivationen Gier eindeutig nicht zähle, allein schon weil persönliche Bereicherung in einer Genossenschaft unmöglich sei; auch Erfolgs-Boni-Systeme oder Ähnliches gebe es bei der EWS nicht. Das Projekt am Blauen werde nicht der angeblich hohen finanziellen Rendite wegen verfolgt. „Hier geht es auch und vor allem um die Rendite für ein regeneratives Energiesystem unter Anerkennung der physikalischen Notwendigkeiten. Unsere Motivation für das Projekt sind nicht Euros, sondern ökologisch erzeugte Kilowattstunden“, schreibt die EWS.

Der Schönauer Energieversorger wehrt sich auch gegen den Vorwurf, riesige Waldflächen würden abgeholzt. In Wahrheit benötige eine Windenergieanlage für die Dauer ihres Betriebs die Fläche eines halben Fußballfelds. „In diesem Zusammenhang von einem ´Windindustriepark` zu sprechen, empfinden wir als in hohem Maße manipulativ“, heißt es.

Betont wird weiter, dass Artenschutz und Denkmalschutz für die EWS „große Bedeutung“ haben. Dem Artenschutz werde man im Laufe eines langwierigen Genehmigungsverfahrens mit einer ganzen Reihe von vorgeschriebenen Gutachten gerecht. Sollte ein denkmalpflegerischer Schutzstatus auf bestimmten Flächen festgestellt werden, werde man diesen beim Windparkprojekt „selbstverständlich“ respektieren.

Abschließend wird die in dem Video aufgestellte Behauptung zurückgewiesen, die EWS hätten im Zuge ihres Neubauprojekts ein Biotop gesprengt. Dieses Biotop sei im Gegenteil weiterhin „vollkommen vorhanden“.

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