Schönau Naturschauspiele vor der Kamera

Ines Bode
Fotograf Klaus Hansen im Gespräch mit Besuchern der Vernissage.. Foto: Ines Bode

Ausstellung: Klaus Hansen zeigt Landschaftsfotografien im Schönauer Bürgersaal

Mit der Vernissage der Foto-Ausstellung von Klaus Hansen wurden in Schönau die Wiesentäler Kulturwochen eröffnet.

Von Ines Bode

Schönau. Manches Bild sei in Sekundenschnelle entstanden, für andere habe er Jahre gebraucht, erklärte Klaus Hansen bei der Vernissage im Bürgersaal Schönau: Die Ausstellung des Fotografen aus Stegen bildete den gut besuchten Auftakt der diesjährigen Wiesentäler Kulturwochen.

Die enorme Leidenschaft Hansens ließ sich bereits den Ausführungen von Bürgermeister Peter Schelshorn entnehmen, ebenso wie den Arbeiten und Worten des Landschaftsfotografen selbst. Zunächst einmal sei er im Prinzip Tag und Nacht in der Natur unterwegs. Vor allem die Bergwelt und ihre Gipfel haben es ihm angetan. Ob Belchen, Feldberg, Schauinsland, Kaiserstuhl oder auch nur ein Felsen – überall sucht und findet der Naturfreund seine Motive.

Nichts als Stille

Eine Sekunde habe er etwa für das Gipfelfoto mit den beiden Wanderern benötigt, das Pärchen lief einfach vor ihm, wie er schmunzelt. Im Gegensatz zu diesem gelungenen Zufallstreffer dauerte die Jagd nach dem perfekten Schuss in anderen Fällen einige Jahre. Mehrere Winter zog es ihn zu den Wetterbuchen auf dem Schauinsland nahe des Hochebenehofs. Die beiden parallel gewachsenen, sturmgebeugten Bäume erfreuen Besucher etwa bei Führungen. Hansens Intention war, sie im bezaubernden Winterkleid festzuhalten. Kein anderer Frühaufsteher, etwa ein Schneeschuhläufer oder gar ein Fotograf, durfte vor ihm da gewesen sein. Keine menschliche Spur sollte die Aufnahme ruinieren. Das nichts als Stille ausstrahlende Resultat zeigt dann auch ein perfektes Bild: Zwei sturmerprobte weiße Riesen, die der Schnee zu einem Gebilde formte.

Als Fotograf müsse man sich auch mit der Witterung auskennen, teilt Hansen mit. Ob Nachthimmel, ob Abend- oder Morgenrot, ob Nebel oder zu starker Sonneneinfluss, jeder Aspekt wirkt sich auf die künstlerische Komposition aus.

Kuh schleckt Kamera

Eine Anekdote umgibt das „Kuhle Bild“. Dem Auge des Betrachters bietet sich im Prinzip das Maul einer Kuh. Ihre rosa Zunge streckt sie deutlich sichtbar und scheinbar genüsslich heraus. Tatsächlich hat sie die Linse der Kamera abgeschleckt, freut sich Hansen noch im Nachhinein. Die neugierige Dame kam näher und näher, bis es eben glitschig wurde.

Andere Arbeiten erscheinen realitätsfern und künstlich gemacht, sind jedoch dem Gespür des Meisters und seiner Umgebung zu verdanken. Viel rosa, viel lila, ein bisschen blau, ein bisschen gelb, und in der Mitte vier kleine kahle Bäumchen zum Beispiel. Auch eine Art lichtdurchflutete Wolke, sichtbar durchzogen von Blitzen, inmitten eines kühl blauen Nachthimmels, erscheint wie nicht von dieser Welt, gibt jedoch schlicht ein Naturschauspiel wider. Dies und mehr zeigen Werke der sechs behängten Wände im Bürgersaal, wo sich bekannte und unbekannte Motive bewundern lassen.

Die musikalische Umrahmung des Abends oblag der Mezzosopranistin Carolina Bruck-Santos und dem Pianisten Oliver Schmidt. Sie spielten vier Stücke der Sparte Klassik und Pop, die einen Einblick in die künstlerische Bandbreite des Duos gab.

Weitere Informationen: Die Foto-Ausstellung im Bürgersaal Schönau ist noch am kommenden Freitag und Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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