Schönau Neugestaltung kommt gut an

Markgräfler Tagblatt
Ein neues Gesicht erhält der Schönauer Friedhof. Der fast fertig gestellte erste Bauabschnitt wurde am Donnerstag von der Verbandsversammlung begutachtet. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Verbandsversammlung: Der erste Bauabschnitt der Friedhofsanierung steht kurz dem Abschluss

Von Peter Schwendele

Fast fertiggestellt ist der erste Bauabschnitt der Friedhofsanierung in Schönau. Die Verbandsversammlung nahm die bisherige Umsetzung des Konzepts am Donnerstag in Augenschein und zeigte sich zufrieden bis begeistert von der Veränderung der Anlage. Bauamtsleiter Klaus Steinebrunner brachte es beim Blick auf Alt und Neu folgendermaßen auf den Punkt: „Ein Unterschied wie Tag und Nacht.“

Schönau. Planer Frank Wermuth vom gleichnamigen Büro, das mit der Umsetzung der Maßnahme betraut ist, erinnerte die Mitglieder der Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) zu Beginn der Begehung an das ins Auge gefasste Gesamtkonzept für den Friedhof. Dessen Leitziele lauten unter anderem: Erhöhung der Aufenthaltsqualität und altersgerechte Neugestaltung der Wege.

Letztere ist im ersten Bauabschnitt etwa zur Hälfte erfolgt. Vor allem die Hauptachse, die vom zentralen Eingang abgeht, präsentiert sich in einem völlig neuen Gewand. „Der Granitbelag passt sehr gut“, so die Bewertung von Wermuth, die neue Gestaltung biete einen „deutlichen Mehrwert“. Das Pflaster sei unempfindlich und gut begehbar, nicht zuletzt auch mit Rollatoren; auch im Winter sei nicht mit zusätzlicher Rutschgefahr zu rechnen. Man habe die Wege so breit wie möglich konzipiert, sei aber mit dem Pflaster nicht bis an den Rand der Gräber herangerückt. Vielmehr habe man Wert darauf gelegt, die Höhenunterschiede der Gräber mit Split aufzufangen, erläuterte der Planer. Zusätzlich zur Oberflächengestaltung habe man entlang der bearbeiteten Wege auch die Wasserleitungen komplett neu verlegt.

Bestandteil des ersten Bauabschnitts ist auch eine Bepflanzung mit Hecken und Bäumen, die in den nächsten zwei, drei Wochen erfolgen wird, wie Frank Wermuth ankündigte. Die vorgesehene Heimbuche werde im Friedhofskontext „sehr gut funktionieren“, denn diese Baumart wachse kompakt und nicht überhängend. „Das ist ein Baum, der hier wirklich auch alt werden kann“, betonte der Planer.

Luftig und offen präsentierte sich der zentrale Platz des Friedhofs mit dem Kreuz und dem Brunnen, der ein zusätzliches Angebot zur Wasserentnahme darstellt. Weiter verwies Wermuth auf die In-stallierung von Schubkarren und Gießkannen an zentralen Stellen, die mittels eines Chipsystems (ähnlich wie bei Einkaufswägen) genutzt werden können. Eine Bestückung des Friedhofs mit Bänken soll demnächst erfolgen.

Im Bauabschnitt II, der im kommenden Jahr realisiert werden soll, ist vorgesehen, die weiteren Wege des Friedhofs in derselben Art und Weise zu sanieren. Entfernt werden sollen dann auch die restlichen Altbäume, die teilweise sehr nahe an die Gräber heranrücken und in denen Wermuth ein Problem im Hinblick auf Wurzeldruck und Standfestigkeit ausgemacht hat. Veranschlagt für den zweiten Bauabschnitt sind laut Kostenschätzung 256 000 Euro.

Im weiteren Verlauf der Sanierungsmaßnahme wird auch bereits an einen dritten Bauabschnitt gedacht. Bei diesem geht es dann um das Anlegen eines muslimischen Gräberfelds im links hinten liegenden Areal des Friedhofs und um den Bereich bei der Aussegnungshalle. Diese soll soweit möglich und erschwinglich ertüchtigt werden. Außerdem soll die in der betreffenden Ecke angesiedelte Müllaufnahme neu organisiert und einem Trennsystem unterzogen werden.

Verbandsvorsitzender Peter Schelshorn war voll des Lobes über die bisher umgesetzten Maßnahmen. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten sei hervorragend gewesen. Auch die Bevölkerung habe sich lobend geäußert und sich begeistert gezeigt.

Schelshorn betonte weiterhin, dass auf dem Schönauer Friedhof „eine große Vielfalt an Bestattungsmöglichkeiten“ angeboten beziehungsweise vorbereitet wird. So gibt es neben der klassischen christlichen Bestattung mittlerweile fünf Urnenwände. Angelegt wurde ein sogenanntes halbanonymes Gräberfeld, auf dem Stelen auf die Verstorbenen hinweisen. 2018 soll ein gärtnergepflegtes Gräberfeld dazu kommen. Auch die Idee eines sogenannten Friedhains steht noch im Raum.

Eine Einweihungsfeier ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, wie der Verbandsvorsitzende mitteilte. Eine solche mache im derzeit halbfertigen Zustand des Friedhofs keinen Sinn, sondern wäre eher nach der Beendigung des oder der nächsten Bauabschnitte eine Option.

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