Schönau Notlösung oder Wunderwaffe?

Markgräfler Tagblatt
Aktuell ist die untere Talstraße in Schönau ein verkehrsberuhigter Bereich, der mit Blumenkübeln möbliert ist. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Schönau: Unterschiedliche Haltungen zur Talstraße

Schönau (pele). Eine umfangreiche Diskussion entspann sich am Montag im Gemeinderat rund um die Thematik Sperrung der Talstraße Ja oder Nein. Nach vielen Wortmeldungen legten die Fraktionen dar, wie ihre Haltung zu der Angelegenheit letztendlich aussehen könnte.

Haltung der Fraktionen

CDU-Sprecher Alexander Knobel sagte, dass der größte Teil seiner Fraktion „wohl für eine temporäre Sperrung zu haben wäre“. Allerdings müssten die Details geklärt werden, denn die zugrunde liegende Variante A des Verkehrskonzepts sei bisher „nie zu Ende diskutiert worden“. Einer Festlegung in der laufenden Sitzung erteilte Knobel eine Absage, „denn dann öffne ich Tür und Tor für alles Mögliche“.

Michael Locker, Sprecher der Freien Wähler, legte dar, „dass unsere Fraktion mit einer Teilsperrung mitgehen könnte“, auch wenn es schwierig werde, diese Variante gegenüber dem Landratsamt durchzusetzen. Er persönlich sehe in einer Neugestaltung des Gymnasium- und Rathausplatzes eine „Chance für die Innenstadtbelebung“.

Gegen eine Sperrung in jeglicher Form sprach sich die SPD-Fraktion aus. „Wir sind für die Offenhaltung“, sagte ihr Sprecher Michael Schröder. Dies bedeute nicht, dass „uns die Kinder egal sind“, notfalls müsse man eine Absperrung des Schulhofs ins Auge fassen. „Mit einer temporären Sperrung haben wir uns nicht befasst, weil es immer hieß, eine solche werde ohnehin nicht genehmigt“, sagte Schröder.

Einzelne Stimmen

Mechthild Münzer (CDU) zeigte sich nicht nur als Gegnerin einer Vollsperrung, sondern auch einer temporären Sperrung und war „felsenfest“ davon überzeugt, dass die Bevölkerung auch diese Variante „in weiten Teilen“ nicht mittragen werde. Ihr Fraktionskollege Julian Seckinger hätte gern über die Vollsperrungsvariante abgestimmt, um in der Bevölkerung keinen Zweifel daran zu lassen, dass diese vom Rat mehrheitlich abgelehnt wird.

Oliver Gierth (Freie Wähler) legte dar, dass eine temporäre Sperrung für ihn die „am wenigsten belastende Lösung“ sei. Bei einer Vollsperrung würde sich der Verkehr auf die Wohngebiete verlagern. Man müsse dem Landratsamt gegenüber eine mutige Position einnehmen. Ähnlich sah es sein Fraktionskollege Michael Sladek, der von „Behördenangst“ nichts wissen wollte. „Allerdings müssen wir da ein dickes Brett bohren, und deshalb werbe ich dafür, dass der Gemeinderat geschlossen auftritt“, sagte Sladek. Für Jesko Anschütz (FW) stellt die temporäre Sperrung nur eine „Notlösung“ dar: „Eine Vollsperrung wäre eine Superchance für Schönau, ein Zaun wäre das Letzte.“

Michael Schröder (SPD) brachte seine Skepsis gegenüber einer temporären Sperrung wie folgt zum Ausdruck: „Das war am Anfang ein No Go und jetzt soll es eine Wunderwaffe sein?“ Seine Fraktionskolleginnen Susanne Schindler und Anja Strohmaier merkten an, dass sie die Vorgehensweise der Verwaltung als irritierend empfunden hatten.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading