Volkstrauertag: Gedenkfeier auf Schönauer Friedhof.
Schönau - Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs vorgeschlagen. 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt. Seit 1952 wird in Deutschland am Volkstrauertag, zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag, der Toten der beiden Weltkriege und Opfer von Gewaltherrschaft gedacht.
Auch in Schönau fand gestern eine Gedenkfeier statt. In der Friedhofskapelle trugen die Gymnasiasten Cedric Becker und Jonas Ranniger sowie Studiendirektor Matthias Blaznik Gedichte vor, die Krieg und Frieden thematisieren. Die Männerchorgemeinschaft Schönau-Aitern und die Schönauer Stadtmusik umrahmten die Feier musikalisch.
Nie dürften die schrecklichen Gewalttaten und ihre Opfer vergessen werden; gerade in der heutigen Zeit, in der Chauvinismus und Nationalismus wieder aufkeimten, müssten Versöhnung, Kooperation und Verständigung unbedingt im Vordergrund stehen, betonte Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn. Der Volkstrauertag sei ein Tag der kritischen Reflexion und des Engagements für Frieden.
Die Erinnerungen sollten dafür sorgen, dass solche Gräuel nie wieder passieren, sagte Matthias Blaznik. Die Gedichte, die die beiden Schüler vortrugen, waren von Nelly Sachs, Kurt Tucholsky oder Peter Härtling, der diese Hoffnung mit folgenden Worten ausdrückte: „Wenn jeder eine Blume pflanzte, jeder Mensch auf dieser Welt, und, anstatt zu schießen, tanzte und mit Lächeln zahlte statt mit Geld…“. Kurt Tucholsky hoffte auf „Krieg dem Kriege und Friede auf Erden“.
Nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne wurde am Grabmal auf dem Schönauer Friedhof ein Kranz niedergelegt und mit einer Schweigeminute der Toten gedacht.
