Schönau „Schonende Art der Bewirtschaftung“

Christoph Schennen
Ein Forstmitarbeiter steuert die Seilkrantechnik. Foto: Christoph Schennen

Holzwirtschaft: Mitarbeiter von ForstBW stellen Einsatz von Seilkränen für Holzernte vor

Die Holzernte in Steillagen erfordert den Einsatz von Seilkränen. Im Rahmen eines Pressetermins erläuterten Mitarbeiter von ForstBW vor Ort die Technik, die – so die Experten – „für den Waldbestand die schonendste Art der Bewirtschaftung“ darstellen soll. Forst BW pflegt und erhält die rund 23 Prozent landeseigenen Waldflächen.

Von Christoph Schennen

Schönau. Georg Löffler, Leiter des Forstbezirks Hochrhein, Sebastian Essig, Leiter des Reviers Heidstein, und Daniela Spittler, die für Waldnaturschutz, -pädagogik und Zertfizierung zuständig ist, erklären, wie der mobile, auf einem Laster stehende Seilkran, der auf einem Waldweg nahe des Wiedener Ecks und des Skilifts Heidstein abgestellt wurde, funktioniert. Die Firma Lau aus Österreich hat das Know-how und die Mitarbeiter, um ihn zu bedienen.

Der Kran besteht aus einem Masten, der mit Drahtseilen an mehreren Bäumen verankert ist. Er trägt zwei Seile, ein fest gespanntes Tragseil, auf dem eine Laufkatze zum Hiebort im unterhalb gelegenen Gelände und bergauf gleiten kann, und ein Zugseil, das deren Bewegung ermöglicht. Das Lastengehänge besteht aus an einer Kette befestigten Stahlseilen und Lasthaken, über die der Baum im Gebiet Heidstein über 250 bis 300 Meter zu einem höher gelegenen Sammelplatz gezogen wird.

Von dort kann das Holz dann sortiert und mit Langholzwagen aus dem Wald gezogen werden.

Bäume abseits der Trasse erreichen

Die Laufkatze kann auch seitlich der Krantrasse gelegene Bäume aus dem Wald ziehen und befördern. Löffler schätzt, dass mit dem Seilkran aus Steillagen bis zu 25 Festmeter Holz pro Stunde zum Sammelplatz transportiert werden. Er kommt im Gebiet Heidstein auf einer Fläche von zirka 17 Hektar zum Einsatz.

Österreichische Unternehmen sind bei den Forstseilkränen Vorreiter gewesen, sagt Spittler, „weil sie sehr viele Waldflächen in den Alpen haben und diese Technik daher oft einsetzen.“ Für den ForstBW ist der Seilkran die einzige Möglichkeit, Holz zu ernten in Gebieten, die durch Wege oder Rückegassen nicht zu erschließen sind, betonen Löffler und Essig. Rückegassen sind laut ForstBW Wege, die nur von speziellen Forstmaschinen befahren werden können. Von diesen dürfen die schweren Fahrzeuge nicht abweichen.

„Mit Rückegassenabständen von in der Regel 40 Meter konzentrieren wir die maschinelle Belastung der Waldböden auf maximal zehn Prozent der Waldfläche“, kontert Löffler die Kritik von Rückegassen-Gegnern, die eine hohe Bodenverdichtung befürchten. Der unbefestigte forstwirtschaftliche Weg sei „unentbehrlich für den Schutz unserer Wälder“, fügt er hinzu.

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