Schönau Schutz vor Risiken im Netz aufbauen

Markgräfler Tagblatt
Im Umgang mit dem Smartphone wird für Kinder und Jugendliche eine grundlegende Medienkompetenz immer wichtiger. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gymnasium Schönau: Medienkompetenz: Interaktives Programm „Max und Min@“ hilft Schülern

Die digitalen Medien, vor allem das Smartphone, sind aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Doch neben den großen Chancen, die diese Medien bieten und die vor allem in der Corona-Pandemie wieder deutlich wurden, bergen sie auch einige gesundheitliche Risiken.

Von Ann-Sophie Becker

Schönau. Vor allem für Kinder ist die Gefahr groß: Laut einer Studie des deutschen Digitalverbandes Bitkom nutzen bereits 97 Prozent der Zwölfjährigen regelmäßig das Internet. Eine exzessive Internet- oder Computerspielnutzung kann jedoch schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Neben Aufmerksamkeitsproblemen können Schlaf- und Bewegungsmangel, schlechtere schulische Leistungen und verringerte soziale Kompetenzen die Folge sein. Auch Hänseleien im Internet, die im schlimmsten Fall zu Cybermobbing ausarten, stellen ein großes Problem dar. Der einzige Weg, diese Gefahren zu umgehen, ist das Erlernen von Medienkompetenz. Denn der verantwortungsvolle Umgang mit den digitalen Medien gilt als eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine unproblematische und regulierte Nutzung.

Genau hier setzt das interaktive Programm „Max und Min@“ an, das von der Villa Schöpflin, dem Zentrum für Suchtprävention in Lörrach entwickelt wurde. Es hat das Ziel, Kinder, Eltern sowie Lehrkräfte über die Anzeichen und Gefahren übermäßiger Mediennutzung und (Cyber-)Mobbing aufzuklären und diesen Risiken durch Medienkompetenz vorzubeugen. Außerdem soll es dabei unterstützen, zusammen Regeln für den Umgang mit digitalen Medien aufzustellen und eine Brücke zwischen der schulischen Medienbildung und der Medienerziehung im Elternhaus zu schaffen.

Das Programm wurde speziell für Schüler der fünften und sechsten Klassenstufe aller Schulformen entwickelt und beinhaltet unter normalen Umständen zwei Module mit je drei Schulstunden für die Schüler sowie eine Fortbildung für Lehrkräfte und einen Elternabend. Aufgrund der Corona-Pandemie musste eine alternative Version entwickelt werden: Die Eltern- und Lehrerveranstaltungen fallen weg und werden durch ein Informationsschreiben ersetzt, der Workshop für die Schüler wurde auf eine Stunde gekürzt.

Am Gymnasium Schönau wurde das Programm durchgeführt. Schulsozialarbeiterin Ilona Wegerle und ausgebildete „Max und Min@“-Moderatorin befasste sich in allen Klassen der fünften und sechsten Klassenstufe mit der Erweiterung der Medienkompetenz. Zu Beginn wurden die Vor- und Nachteile der Nutzung digitaler Medien besprochen. Dabei wurden vor allem die Risiken einer Internetabhängigkeit und von Cybermobbing thematisiert. Im Zusammenhang damit wurde den SchülerInnen klar gemacht, weshalb ein verantwortungsbewusster Umgang mit den digitalen Medien von so großer Bedeutung ist. Außerdem wurden sie zur Reflektion ihres eigenen Medienhandelns angeregt. Dabei wurde ihnen auch erklärt, was sie gegen schädliche Mediennutzung unternehmen können. Zu guter Letzt formulierten die Schüler Regeln und Ziele für die Mediennutzung, um das Gelernte gleich in die Tat umzusetzen.

Die Schüler zeigten sich sehr offen für die dargebotenen Inhalte. Aufgrund ihrer regen Teilnahme reichten die von Wegerle eingeplanten 90 Minuten oft nicht aus, was zeigt, dass auch auf Seiten der Schüler das Bedürfnis nach Medienbildung besteht.

Doch mit dem Ende des Workshops ist diese auch noch nicht vorbei. Als Hausaufgabe sollen die Schüler ein Medientagebuch führen, in dem sie festhalten sollen, wie viel Zeit sie täglich mit welchen Medien verbringen. Ziel dieses Medientagebuchs ist es, sich bewusst zu machen, wie viel Zeit insbesondere mit digitalen Medien verbracht wird, um so eine eventuelle Internetsucht frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

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