Schönau Stadt und Architekt bezahlen für Fassadenschaden

Markgräfler Tagblatt
Die Arbeiten zur Sicherung der Natursteinfassade stehen vor dem Abschluss. Gemeinde und Architekturbüro müssen sich die Kosten dafür teilen. Das verantwortliche Bauunternehmen ist inzwischen insolvent. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Bauarbeiten an Schule werden abgeschlossen / Gemeinde verzichtet auf rechtliche Schritte

Die Behebung der Schäden an der Natursteinfassade des Gymnasiums Schönau soll endgültig abgeschlossen werden. Das entschied der Gemeinderat Schönau einstimmig in seiner jüngsten Sitzung.

Schönau (hf). Die Kosten für noch ausstehende Maßnahmen (Gesamtbetrag knapp 14 000 Euro) werden vom Architekturbüro und der Stadt Schönau zu je 50 Prozent getragen. Wegen der juristisch äußerst komplexen Sachlage stimmte der Gemeinderat auf Vorschlag von Bürgermeister Peter Schelshorn der Regelung zu, auch wenn deutliche Kritik am Verhalten des beauftragten Bauunternehmers geäußert wurde. „Wir sollten diesem Vorfall endlich ein Ende machen“, erklärte der Bürgermeister zu Beginn der Beratungen. „Mit dieser Lösung ist nach Bestätigung des Architekturbüros alles geregelt. Und das Gerüst am Gymnasium kann endlich weg.“

Im Februar 2015 hatten sich zwei Natursteine aus der Fassade gelöst und waren in den Pausenhof gefallen. Als Sofortmaßnahme war der Zugang zur Fassade durch einen Bauzaun gesichert worden. Die Vermutung bestand, dass die Steine nicht fachmännisch angebracht worden waren. Der Versuch, die Schadensregulierung über die Gewährleistungsverpflichtung des Bauunternehmens zu erreichen, schlug fehl, da das Unternehmen inzwischen Insolvenz angemeldet hatte.

Nach einem Ortstermin im August 2017 hatte das beauftragte Architekturbüro der Stadt bestätigt, dass mit den vorgeschlagenen und teilweise bereits ausgeführten Maßnahmen das Problem endgültig behoben werden könne.

An der Natursteinfassade wurden Dehnungsfugen angebracht, damit sich die Steine bei Temperaturschwankungen an der Fassade nicht mehr lösen können. Zusätzlich wurden die Steine durch ein eng anliegendes Stahlnetz gesichert. Ein Stahlgeländer soll verhindern, dass Schüler der Fassade zu nahe kommen. Die Gesamtkosten für die notwendigen Maßnahmen betragen knapp 14 000 Euro, welche das Architekturbüro und die Stadt je hälftig tragen sollen.

Im Gemeinderat bestand Einigkeit dass dieser Fall so schnell wie möglich zu einem Ende gebracht werden sollte. „Der vorliegende Vorschlag ist richtig und wichtig“, erklärte Gemeinderätin Mechthild Münzer (CDU), „aber warum müssen wir dabei zahlen“, wollte sie wissen. Jesko Anschütz (FW) wurde deutlicher: „Ich will nicht akzeptieren, dass ein Unternehmer, der unakzeptable Leistungen gebracht und uns mit einer gefälschten baulichen Zulassung getäuscht hat, so einfach davon kommt.“ Und er brachte wieder ein juristisches Vorgehen gegen den inzwischen insolventen Unternehmer in die Diskussion.

Bauamtsleiter Klaus Steinebrunner stellte den Gemeinderäten anhand seiner Unterlagen noch einmal den Verlauf des Projekts „Natursteinfassade“ vor und betonte, dass die Angelegenheit juristisch höchst komplex sei. „Unsere Rechtsanwälte haben uns von juristischen Schritten – wegen Aussichtslosigkeit – abgeraten.“ Die Gemeinderäte akzeptierten „zähneknirschend“ den vorgelegten Lösungsvorschlag und stimmten einstimmig zu.

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