Schönau Stets hilfsbereit: „Es gab nie ein Nein“

Markgräfler Tagblatt

Verabschiedung: Pfarrer August Schuler, Leiter der Seelsorgeeinheit, geht in den Ruhestand

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Schönauer Pfarrkirche beim gestrigen Festgottesdienst, mit dem Pfarrer August Schuler von den Gläubigen seiner Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental verabschiedet wurde.

Von Paul Berger

Oberes Wiesental. An der würdevollen Liturgiefeier, musikalisch ansprechend gestaltet von den Sängern des Projektchors aus sämtlichen Gemeinden der Seelsorgeeinheit sowie einem Bläserensemble unter der Leitung von Alfred Kaiser, nahmen Pfarrer und Dekan-Stellvertreter Michael Latzel aus Schopfheim, Pfarrer Hannes Rümmele, aus Schönau stammend und derzeit Pfarrer in Wolfach, sowie Diakon Matthias Blaznik und die Priester im Ruhestand, Klaus Bläsi und Franz Leppert, teil.

Einen klangvollen Rahmen bildete die „Schwarzwälder Buuremess“ von Hermann Egner und Gerhard Jung mit Gunhild Fuhrer an der Orgel.

Mehr als nur Seelsorger

Jeder, der Pfarrer Schuler kennt, weiß, dass er in den zurückliegenden 17 Jahren für seine Gemeinde mehr als ein gewöhnlicher Seelsorger war. Seine menschliche Art, besonders aber seine Hilfsbereitschaft erfuhren gerade diejenigen, die Unterstützung am nötigsten hatten. „Es gab nie ein Nein, wenn Fremde oder hilfesuchende Menschen an die Türe des Pfarrhauses klopften“, sagte Michael Latzel in seiner Festpredigt. Denn ihnen galt stets Schulers besondere Fürsorge.

Enormes Aufgabenfeld

Adolf Rombach, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, ließ die einzelnen Stationen von Schulers Lebensweg Revue passieren. In Wagensteig, einem kleinen Ortsteil von Buchenbach, übrigens dem gleichen Ort aus dem auch Erzbischof Oskar Saier, der ihn 1978 im Freiburger Münster zum Priester geweiht hat, stammte, wurde August Schuler geboren. Zunächst machte er eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker, bevor er später im Seminar in Sasbach das Abitur nachholte und sein Theologiestudium in Freiburg und Würzburg aufnahm. Die meisten Pfarrstellen, in denen Schuler tätig war, lagen um den Feldberg. Bevor er die Schönauer Pfarrstelle 2001 antrat, war er zehn Jahre lang als Priester in Endingen am Kaiserstuhl tätig. Als Leiter der 2011 ins Leben gerufenen Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental erweiterte sich sein Aufgabengebiet. Damals kamen Todtnau sowie die Filialgemeinden Todtnauberg und Geschwend hinzu. Für August Schuler bedeutete dies eine enorme Herausforderung. Schließlich umfasst die neue Seelsorgeeinheit, zu der auch Wieden, Utzenfeld, Geschwend und Präg gehören, 7000 Katholiken. Damit nahmen nicht nur die Aufgaben, sondern auch die Entfernungen, die Schuler oft auch auf dem Fahrrad zurückgelegte, zu.

Bodenständig geblieben

Als ein Highlight bezeichnete Rombach das alljährliche Mosten im Herbst im Schönauer Pfarrgarten. Eine gewisse Bodenständigkeit und seine Verbundenheit mit der Natur hat sich Schuler neben seiner Aufgabe als Priester bis heute bewahrt. So pflanzte er selbst Getreide an, das er zu Mehl mahlte und Brot daraus backte. Selbst seine Vikare aus Indien waren über so viel Eigeninitiative erstaunt, denn so etwas kannten sie nicht einmal aus ihrer eigenen Heimat, berichtete Rombach.

Ein offenes Ohr zeigte August Schuler auch für die Wünsche und Anliegen der jungen Menschen, wie Pirmin Siminski, Sprecher der Schönauer Ministranten, sagte. Gerne erinnern diese sich an zahlreiche gemeinsame Unternehmungen mit August Schuler, wie beispielsweise Ausflüge, Wallfahrten, Hüttenwochenenden und einen Besuch im Europa-Park. Rund 60 Ministranten aus der Seelsorgeeinheit begleiteten Pfarrer Schuler am Sonntag bei seinem Einzug in die Kirche. Als Dankeschön hatten sie ihrem Pfarrer zum Abschied einen Korb mit leckeren Köstlichkeiten mitgebracht.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading