Stoßrichtung der neu anvisierten Linie des Gemeinderats sei somit, mit diesem Beschluss eine „klare Aussage“ vom Landratsamt zu erwirken, erläuterte der Bürgermeister. „Das gäbe uns die Möglichkeit, den Klageweg zu beschreiten“, sagte Schelshorn. Recherchen der Verwaltung hätten ergeben, dass es bis zu einem gewissen Grad vergleichbare Fälle in Baden-Württemberg gibt, in denen dieses Vorgehen Erfolg gebracht hat.
Planerin Alexandra Diewald vom Büro dwd, das das Verkehrskonzept ausgearbeitet hat, betonte, dass ihr Büro den Testlauf für eine Vollsperrung favorisiert habe, doch brauche man dafür auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Der nun im Raum stehende Schwenk sei eine tragbare Lösung.
Aus dem Gemeinderat kamen dennoch kritische Stimmen. Mehrere Räte, insbesondere von der SPD und der CDU, monierten, sie seien im Vorfeld der Sitzung nicht über den geänderten Beschlussvorschlag ins Bild gesetzt worden und fühlten sich nun „überfahren“. Der Bürgermeister verteidigte das Vorgehen der Verwaltung als legitim; außerdem sei man bei der Vorbereitung der Sitzung unter großem Zeitdruck gestanden.