Direkt nach dem Ende der Wahlzeit wird ausgezählt und dann tagt der Gemeindewahlausschuss, um das offizielle Endergebnis festzustellen – ebenfalls unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Geplant ist, dass danach Alexander Knobel, der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, auf der Rathaustreppe das Ergebnis bekannt gibt.
Auf weitere denkbare Aktivitäten, etwa eine Gratulationscour, wird aufgrund der Umstände verzichtet. Eine Wahlparty, auch im kleineren Stil, wird es ebenfalls nicht geben. „Auch intern werden wir nichts machen, wir werden den Corona-Vorschriften Rechnung tragen“, sagt Hauptamtsleiter Dietmar Krumm. Das Wahlergebnis soll zeitnah auf der Homepage der Stadt Schönau (www.schoenau-im-schwarzwald.de) zu finden sein.
Wahlkampf im üblichen Sinn fand nicht statt
Nicht einfach ist die Situation auch für den einzigen offiziellen Kandidaten der Bürgermeisterwahl, Amtsinhaber Peter Schelshorn. Ein Wahlkampf im üblichen Sinne konnte aufgrund der besonderen Zeiten nicht stattfinden. Auf eine Veranstaltung, um sich der Bevölkerung vorzustellen, hat Schelshorn bewusst verzichtet. Zwar sind offizielle Zusammenkünfte mittlerweile wieder erlaubt, doch nur in eingeschränkten Größenordnungen, „und das widerstrebt mir“, so der Amtsinhaber, denn unter Umständen hätten Interessierte von einem offiziellen Termin ausgeschlossen werden müssen.
Allerdings hält Peter Schelshorn die Tatsache, dass keine Veranstaltung zur Wahl stattgefunden hat, für verschmerzbar, auch angesichts der Tatsache, dass er ohne Gegenkandidat antritt. „Die Menschen kennen mich, ich biete seit acht Jahren regelmäßige Sprechstunden an und habe immer ein offenes Ohr für die Belange der Bevölkerung“, sagt Schelshorn, der vergangene Woche einen Wahlkampfflyer an die Schönauer Haushalte verteilt hat. Man könne ihn jederzeit ansprechen und ihm Anliegen unterbreiten, bekräftigt der Rathauschef.
Ohnehin sei es ihm in Zeiten der Corona-Krise wichtiger, an der Sache zu arbeiten, als Wahlkampf zu betreiben. Denn ohne Frage sei der Arbeits- und Zeitaufwand, den er als Bürgermeister aufbringen musste, in den vergangenen Monaten noch höher gewesen als ohnehin schon. Er habe auch sehr viel über die sozialen Medien kommuniziert, verweist Schelshorn auf eine weitere Möglichkeit, speziell jetzt in der Vorwahlzeit mit ihm in Kontakt zu treten.
Auf jeden Fall hofft der einzige Kandidat für die Wahl am kommenden Sonntag, dass möglichst viele Bürger trotz der ungewöhnlichen Umstände von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Denn eine ordentliche Wahlbeteiligung dokumentiere auch, dass die Bürger mit der geleisteten Arbeit zufrieden seien.
Ganz aktuell teilte die Stadtverwaltung gestern Nachmittag mit, dass von den 1763 Wahlberechtigten bislang rund 540 Wähler von der Briefwahl gebraucht gemacht haben. Dies bedeutet, dass etwas mehr als 30 Prozent bislang ihre Stimme abgegeben haben.