Schönau Wembach

Markgräfler Tagblatt
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Gemeinderat: Kein Einbringen von Gemeindefläche / Infoveranstaltung: Bürger überwiegend dagegen

Stellt die Gemeinde Wembach eine Fläche für den geplanten Windpark am Zeller Blauen zur Verfügung? Diese Frage sorgte für großes Interesse, so dass 35 Bürger der Gemeinderatssitzung am Montag im Bürgersaal beiwohnten und der Abstimmung entgegenfieberten. Alle Räte stimmten gegen die Einbringung der Gemeindeflächen in die Poolkulisse und erhielten dafür großen Applaus.

Von Verena Wehrle

Wembach. Die gemeindeeigene Fläche, um die es in der Abstimmung ging, macht insgesamt nur drei Prozent der Gesamtfläche des für den Windpark in Frage kommenden Geländes aus. Diese kleine Fläche am „Zeiger“ grenzt an die Gemeinden Kleines Wiesental, Fröhnd und Böllen.

Wie bereits am Freitag bei einer Bürgerinformation zur Windkraft zeigte Bürgermeister Christian Rüscher auch in der Sitzung am Montag nochmals seine Präsentation. Die Gebietskulisse sei nochmals vergrößert worden, demnach sei nun eine Gesamtfläche von 100 auf 100 Metern plus Wege nötig. Die Fotosimulation, die aus verschiedenen Perspektiven die Wirkung von sieben Windrädern zeigt, hatte Rüscher bei GVV-Bauamtsleiter Klaus Steine-brunner beauftragt. „Die Wirkung des Windrads wird doppelt so groß sein wie das jetzt Vorhandene“, so Rüscher am Montag.

Bürger wurden befragt

Ihm sei Transparenz bei diesem Thema besonders wichtig, so der Bürgermeister. Und so hatte er gemeinsam mit dem Gemeinderat am Freitag zur Bürgerinfo eingeladen. Rund 30 Bürger kamen und alle, die wollten, konnten auf Stimmzetteln die Frage „Soll die Gemeinde Flächen in die Gebietskulisse geben?“ beantworten. Von 21 Stimmen waren 17 dagegen und fünf dafür, eine war mit Fragezeichen versehen. Dabei ging es nur darum, ein Stimmungsbild zu erhalten. Immer wieder hatte Rüscher am Freitag betont, dass auf jeden Fall ein Windpark kommen werde, und dass es nur unklar sei, wo und wie genau. Denn einige der Bürger seien am Freitag vom schnellen Tempo überrascht gewesen. Am Freitag war auch die Bürgerinitiative „Schwarzwald Gegenwind“ vor dem Rathaus präsent.

Rolf Berger war zwar ein Windenergie-Verfechter der ersten Stunde gewesen, doch heute sei er zu dem Schluss gekommen, dass er Windräder nicht für ein probates Mittel gegen die CO2-Bekämpfung halte. Man müsse andere Maßnahmen einleiten, meinte Berger in der Sitzung, denn „der Eingriff in die Natur ist schon heftig“.

Eva Mosbach sagte: „Am Freitag war ganz klar spürbar, dass viele aus dem Dorf extreme Bedenken haben; wir können nicht gegen die Gemeinde stimmen.“

Der einstimmige Beschluss gegen den Abschluss eines Nutzungsvertrags und die Einbringung von Gemeindefläche sorgte gleich mehrfach für großen Applaus der Bürger. Klar war aber auch, dass diese Entscheidung nur minimalen Einfluss auf den Windpark Zeller Blauen haben dürfte. Die Betreiber „dürfen unsere Fläche nicht einbinden und müssen die Grenzabstände zu unserer Fläche einhalten“, erläuterte Rüscher, „ob sie unsere Wege verwenden dürfen, wird in einer weiteren Abstimmung entschieden.“ Rüscher freute sich jedenfalls, dass es ein einstimmiges Votum war, das man gemeinsam nach außen vertreten und weiterverfolgen könne.

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