Normalität ist noch weit entfernt
Umso beeindruckender empfand Eble die Hilfsbereitschaft, die vor Ort herrschte. So spendete der Getränkelieferant völlig unbürokratisch für den ruinierten Gasthof die nötigen Utensilien, damit dort wieder eine provisorische Theke aufgebaut werden konnte. Unter den Helfern, die aus ganz Deutschland angereist waren, gab es einen extremen Zusammenhalt. „Wir haben eine krasse, auf ihre Art aber auch sehr schöne Zeit miteinander erlebt“, sagt Mirco Eble. Mit Frank Faltin, dem Besitzer des Gasthofs, verbindet den jungen Schönauer mittlerweile eine enge Beziehung: „Er hat mir gesagt, das ich wie ein Bruder für ihn bin.“
Aufgeben kommt für Faltin nicht in Frage, obwohl der Gasthof aufgrund der massiven Schäden durch das Hochwasser bis auf Weiteres nicht betrieben werden kann. Bei seinem zweiten Aufenthalt im Ahrtal Ende September hat Mirco Eble feststellen müssen, dass die Normalität vielerorts noch weit entfernt ist, so auch in Altenburg: „Es gibt Häuser, in denen im nächsten halben oder dreiviertel Jahr kein normales Leben möglich ist, in denen alles neu gemacht werden muss.“ Dazu kommt, dass die kalte Jahreszeit vor der Tür steht und vieles erschweren wird.
Für ein ungutes Gefühl sorgt auch, dass das Thema Hochwasserkatastrophe in den Medien in den Hintergrund gerückt ist. Die Sorge, dass die betroffenen Gebiete langsam aber sicher in Vergessenheit geraten, wächst. Die organisierte Hilfe durch Feuerwehr, DRK, THW und andere Organisationen wird zunehmend abgebaut. Befürchtet wird, dass auch die nicht organisierte Hilfe immer mehr abreißt.
Für Mirco Eble steht allerdings fest, dass er nicht zum letzten Mal als Helfer im Ahrtal war. Und er hofft bei seinem nächsten Einsatz auf weitere Unterstützung aus dem Wiesental. So wie vor seiner ersten Fahrt im Juli. Damals hatte sein spontan gestarteter Aufruf eine Menge Sachspenden und eine Geldspende von 1800 Euro erbracht. Vom Werkzeug über Küchengeräte bis zu Möbeln werden laut Eble noch viele Dinge gebraucht.
Altenburg ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Altenahr im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler, der im Sommer besonders schwer vom Hochwasser getroffen wurde. Der Ort zwischen Altenahr und Kreuzberg liegt 175 Meter über dem Meeresspiegel und hat circa 600 Einwohner.
Wer Mirco Eble bei seiner Hilfstätigkeit unterstützen und spenden möchte, kann per E-Mail unter folgender Adresse Kontakt aufnehmen: solid_ahr_itaet@gmx.de.