Einbrüche werden zur Herausforderung
Die Wohnungseinbrüche würden zunehmend zu einer Herausforderung für die Arbeit der Polizei, so der Postenleiter. Festhalten müsse man, dass in diesem Bereich zumeist sehr professionell vorgegangen und über die Staatsgrenzen hinweg agiert werde. Lothar Mühl verwies in diesem Zusammenhang auf die Arbeit der sogenannten Ermittlergruppe Dreiländereck.
Schopfheims Revierleiter Christoph Dümmig betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Prävention und appellierte an die Bürger, sich Gedanken über ihr eigenes Sicherheitsverständnis zu machen. Dümmig: „Klar ist, man ist auch nicht hundertprozentig sicher, wenn man auf dem Land lebt.“ Er hoffe allerdings, dass die Zahl in diesem Bereich ein statistischer Ausreißer bleibt, denn ein klassisches Einbruchsgebiet sei das obere Wiesental mit seiner in weiten Teilen noch funktionierenden Nachbarschaftsstruktur jedenfalls nicht.
Kaum Veränderungen ergaben sich bei der Straßenkriminalität (minus 2,4 Prozent). Mit insgesamt 80 Straftaten hatte man allerdings den niedrigsten Wert in den letzten fünf Jahren zu verzeichnen. Die stetige Verringerung in diesem Bereich, der beispielsweise Sachbeschädigungen an Autos oder auf öffentlichen Plätzen betrifft, sei nicht zuletzt auch auf die gute Jugendarbeit der Kommunen zurückzuführen, so Lothar Mühl.
Die Rauschgiftkriminalität sank 2018 um 21 Fälle (25,3 Prozent) auf 62 registrierte Delikte. Im oberen Wiesental hat es die Polizei laut Mühl in aller Regel mit weichen Drogen (Cannabis) zu tun
Zurückgegangen ist auch die Zahl der Delikte im Bereich Vermögen und Fälschung. Die Polizei verzeichnete hier im vergangenen Jahr 111 Fälle, neun weniger als 2017. Der Schwerpunkt lag auf dem Feld des Betrugs (73 Fälle) und hier in erster Linie im Kreditbetrug beim Internethandel.
Betrachtet man die Verteilung der Straftaten auf die drei Städte, deren Betreuung dem Polizeiposten Schönau obliegt, so fielen die meisten Straftaten (253) in Zell an. Dies sind 66 Fälle weniger als im Jahr 2017 (319). In Schönau wurden insgesamt 127 Straftaten verzeichnet (Vorjahr: 145) und in Todtnau 182 (Vorjahr: 209). Bei den Tatverdächtigen sind die Zahlen für die Heranwachsenden (minus 7,8 Prozent) und die Jugendlichen (9,8 Prozent) gesunken.
Hohe Aufklärungsquote nicht selbstverständlich
Insgesamt, so Lothar Mühls Fazit, könne man mit dem Erreichten sehr zufrieden sein. Die hohe Aufklärungsquote sei nicht selbstverständlich und zu einem guten Teil dem hohen Einsatz geschuldet, den das Team des Polizeipostens Schönau, der eine Fläche von 210 Quadratkilometern abdeckt, leiste. Dieses Team, das aktuell aus sieben Polizisten besteht, hat seit Kurzem mit Marion Becker zum ersten Mal auch eine weibliche Ordnungshüterin.
Schopfheims Revierleiter Christoph Dümmig bezeichnete den Schönauer Posten als „wesentliches Standbein“, dessen personelle Besetzung man auch angesichts zurückgehender Fallzahlen keinesfalls schwächen werde.