Der Abstimmung über das zweite Bürgerbegehren war eine Fragestunde der Bürger vorgeschaltet. Besorgte Bürger erkundigten sich beim Bürgermeister nach den schädlichen Infraschall-Emissionen und der gesundheitlichen Gefährdung der Bewohner. Auch wurde die Frage vorgetragen, inwieweit sich die Räte vor Vertragsunterzeichnung über Denkmalschutz- oder Baurechtsangelegenheiten informiert hätten. Aus den Reihen der Besucher wurde auch davor gewarnt, dass es im Falle einer erneuten Ablehnung durch die Räte „in den nächsten Jahren mit der Harmonie im Dorf“ vorbei sei. Auch wurde befürchtet, dass die Immobilien im Dorf, die ohnehin nur schwer verkäuflich sind, nun gänzlich unveräußerlich würden. Auch wurde aus den Reihen der Zuhörer geäußert, dass Dirk Schöneweiß in einer Rechtsanwaltskanzlei tätig sei, die auch für die EWS arbeite, und dass hier Interessenkonflikte vorliegen würden. Die Räte seien zudem vor der Abstimmung verunsichert und eingeschüchtert worden.
Bürgermeister Bruno Kiefer äußerte sich auf die Fragen der Bürger ohne Umschweife mit einem knappen „Wir haben unsere Flächen zur Verfügung gestellt, basta“. Für ihn war die Fragestunde damit beendet. Auf vereinzelte Rückfragen oder Appelle von Bürgern ging er nicht mehr ein.
Der Bürgermeister übergab die Sitzungsleitung, in Abwesenheit seines Stellvertreters Arnold Frank, nach den entsprechenden Vorschriften an den ältesten Gemeinderat Werner Frank. Kiefer selbst ist befangen, da er Flächen im Projektgebiet hat. Auch die Gemeinderätin Veronika Springhart war befangen, sie ist Netzkaufgesellschafterin. Kurz und bündig wurde dann abgestimmt: Vier Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen führten zur Ablehnung der Forderung nach einem Bürgerentscheid.