Schönauer Fasnacht Närrische Zeitreise mit dem Buchenbrand-Varieté

Christoph Schennen
Bürgermeister Peter Schelshorn übergibt den Rathausschlüssel an Ozume Julian Seckinger. Foto: Christoph Schennen

Beim Zunftabend in Schönau wurde eine Reise in die 20er-Jahre unternommen.

Nach drei Jahren coronabedingter Pause fand erstmals wieder der Zunftabend statt. Thema des Abends waren „Die Goldenen 20er“, das Motto lautete „Au wenn sich´s niemer me leischte cha, chunnts uff die paar Chröte nimmi a!“. Moderatoren des „Buchenbrand Varietés“ waren Selina Büchele (Sunnebächli-Müller) und Leon Frank (Webstübler), die im vornehmen 20er-Outfit auf die Bühne traten.

Nach dem Einmarsch der Narrenzunft und einem Auftritt des Fanfarenzugs übergab Bürgermeister Peter Schelshorn den Rathaussschlüssel an Oberzunftmeister Julian Säckinger. Der Ozume spottete über die jüngsten Entwicklungen im „Schdäddle“, worauf ihm Schelshorn mit gewitzten Reimen unmittelbar antwortete.

Unterhaltsame Wortbeiträge

Ein Thema war die Sperrung der unteren Talstraße. „D’Mehrheit will n’Zaun oder ähnliches um d’Schulhof ummemache“, missbilligt der Burgi die Entscheidung des Gemeinderats. „Anschtatt vier Verkehrsschilder für rund 400 Euro z’besorge un emol uff e Johr Sache z’verprobe, mün mir als Verwaltig jetzt über’s Zwanzigfache für e Provisorium als Zaun usgeh un wisse, Vereine werde numme no tobe.“

Es folgten lustige Wortbeiträge von D’Rab (Silvia Schneider), De Kaul un D’Guappe (Jörg Lais und Sabine Kiefer) und den Finanzämtlern (Julian Säckinger und Nathanael Buchter) sowie tänzerische Einlagen der Schelledeufl und natürlich der Zunftgarde, die den traditionellen Narhallamarsch tanzte und zu „Golden Ladies“ wurden.

Missstände aufgespießt

Alle Wortbeiträge nahmen städtische Missstände aufs Korn. D’Rab nahm die hohe Miete und Nebenkosten für die Halle zum Anlass, um damit zu drohen, dass der nächste Zunftabend in Todtnau stattfinden werde. Schade findet der schwarze Vogel es, „dass mir keini Wirtschafte mehr hen“. Die beiden Frösche stellten sich vor, dass in der Teichstraße ein „Teich mit Rosen“ entstehen könne und Schüler auf Liegewiesen abhängen. Gespottet wurde über eine Baumaßnahme des Bürgermeisters auf seinem privaten Grundstück ebenso wie über kleine Missstände in der Halle: „In der Chuchi fehlt das Fenster für die frische Luft.“

Julian Säckinger bewies als Finanzbeamter sein komödiantisches Talent. Mit seinem Kollegen debattierte er unter anderem über die kulinarische Monotonie im Ort (viele Döner-Buden) und Einrichtungen mit „erwerbsmäßigen Freudenspenderinnen“.

Drei Flösser verwandelten sich in Bauarbeiter, die auf der Baustelle wie eine Komikertruppe agierten.

In der Nummer „Männerabend 1923“ wurde sowohl ein nostalgischer Blick auf die 1920er geworfen (viele Wirtschaften, das Todtnauerli fuhr noch, der Letzberg-Sportplatz wurde gebaut) als auch ein Blick in die Zukunft gewagt – etwa auf den Bau des MTB-Hauses – des „Mausoleums des tüchtigen Bürgermeisters“.

Ehrung für Verdienste

Geehrt wurden Hans-Peter Arnold mit dem Holzorden der Narrenzunft Schönau, Johanna Tröndle und Matthias „Quick“ Markanic (Bammert mit Leib und Seele) mit dem Goldenen Orden des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte. Mit dem Fanfarenzug und dem großen Finale klang der Abend aus. Lob gebührt auch dem Musiker Jürgen Klingele (Tunau), der kurzfristig einsprang und zwischen den Auftritten unterhielt.

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