Schopfheim 133 Millionen: So viel ist die Stadt wert

Werner Müller

Eröffnungsbilanz: Gesamtvermögen erstmals ermittelt.  Gebäude schlagen mit 26 Millionen zu Buche.

Schopfheim - Logo: Eine Stadt ist nicht käuflich. Trotzdem ist sie etwas wert. Und zwar nicht nur als Heimat für Menschen und als ordnende Kraft für deren Zusammenleben, sondern auch – richtig viel Geld.

Im Fall der Markgrafenstadt lässt sich das jetzt sogar auf Heller und Pfennig, beziehungsweise auf Euro und Cent beziffern, nämlich auf exakt 133 338 507,44 Euro – in Worten: 133 Millionen, 338 Tausend, 507 Euro und 44 Cent. Fürwahr ein stolzes Sümmchen.

Es ist das Ergebnis der „Eröffnungsbilanz“, die dem Stadtparlament in seiner Sitzung am kommenden Dienstag vorliegt. Sie gibt Auskunft über das gesamte Vermögen der Markgrafenstadt zu einem bestimmten Stichtag, in diesem Fall zum 1. Januar 2017.

Es ist die erste Bilanz dieser wirklich umfassenden Art, die Kämmerer Thomas Spohn und sein Team in der Finanzverwaltung erstellen mussten. Diese so genannte „Eröffnungsbilanz“ steht im Zusammenhang mit dem Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen (NHKR) und ist integraler Bestandteil des „doppischen Haushalts“, den die Stadt im Jahr 2017 eingeführt hat.

„Die Eröffnungsbilanz ist ein Meilenstein in der Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik“, freut sich Thomas Spohn über die erfolgreich bewältigte Herkulesaufgabe. Denn für das Zahlenwerk musste die Finanzverwaltung jeden Stein umdrehen und buchstäblich alles, was der Stadt gehört, auf seinen finanziellen Wert hin abklopfen. Das gilt für Gebäude, für Straßen, Wege und Brücken, für Feld und Wald sowie für Kunstgegenstände, Maschinen und Fahrzeuge. Die finanzielle Bewertung richtet sich dabei nach „Anschaffungs- und Herstellungskosten“.

Auf mehr als 133 Millionen Euro summierten sich dabei die (errechneten) Vermögenswerte bei dieser Generalinventur. Allein das so genannte Sachvermögen (unter anderem bebaute und unbebaute Grundstücke bewegliches Vermögen) schlägt mit mehr als 112 Millionen Euro zu Buche.

Größter Posten bei den unbebauten Grundstücken ist beispielsweise der Wald, dessen Wert sich auf knapp 16 Millionen Euro beläuft. Auf 31,6 Millionen Euro taxiert die Finanzverwaltung den Wert der bebauten Grundstücke – allein 26,2 Millionen Euro davon entfallen auf die städtischen Gebäude, darunter Schulen (10,2 Millionen), Kultur-, Sport- und Freizeitanlagen (7,9 Millionen) sowie Dienst- und Betriebsgebäude (5,4 Millionen Euro).

Das Infrastrukturvermögen beträgt 46,6 Millionen Euro. Dieses umfasst Straßen, Wege, Brücken, Tunnel, Friedhöfe und sonstige Bauten.

3,4 Millionen Euro veranschlagt die Eröffnungsbilanz für das bewegliche Vermögen der Stadt. Darunter fallen Kunstgegenstände (636 000 Euro), Maschinen und Fahrzeuge (1,2 Millionen Euro) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung (5,9 Millionen Euro).

Ein stattlicher Posten ist mit knapp 21 Millionen Euro auch das so genannte Finanzvermögen. Darunter fallen Beteiligungen und Kapitaleinlagen.

Diese Zahlen sind nach den Worten von Thomas Spohn indes nur eine „Momentaufnahme“ , und zwar von Anfang 2017. Sie belegen zwar, dass die Vermögenswerte der Stadt „überwiegend nicht durch Kredite finanziert sind“, wie der Kämmerer betont. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Denn so eine Vermögensbilanz ist für jedes Haushaltsjahr wieder neu anzulegen.

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