Schopfheim 16 Dienstjahre an vorderster Front

Markgräfler Tagblatt

Stadtmusik I: Bühler gab sein Amt als Vorsitzender ab / Nachfolger ist Thomas Schulz

Eine weitere Ära in der über 200-jährigen Geschichte der Stadtmusik ist beendet. Bei der Hauptversammlung eines der musikalischen Aushängeschilder der Markgrafenstadt am Samstag im Musikhaus nahm der bisherige Vorsitzende Peter Bühler seinen Hut.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim. Bühler überlässt es nach 16 bewegten, sehr intensiven und erfolgreichen ehrenamtlichen Dienstjahren seinem Nachfolger Thomas Schulz, ein großartiges Erbe anzutreten und zusammen mit den Aktiven des Vereins die unter anderem mit dem Bau und dem Bezug des „Alten Bauhofs“ als Domizil der Musiker aufgegangen Früchte harter, aber bewundernswert erfolgreicher Arbeit zu ernten.

Die stellvertretende Vorsitzende Renate Feuchtmann hatte eine Laudatio parat - wegen der nicht nur für den Ehrenvorsitzenden Hans Moser „völlig unverständlichen Abwesenheit“ eines Vertreters der Stadt. So blicke Bühler, der einen Riesenbeifall erhielt, auf eine 50-jährige Karriere zurück, und zwar nicht nur als Musiker, sondern auch an vorderster Front: 1991 wurde Peter Bühler noch unter Hans Mosers Ägide zweiter Vorsitzender.

2002 übernahm er dann den Posten des heutigen Ehrenvorsitzenden, verwirklichte nur wenig später die Idee des Bürgermeisters, den alten Bauhof zum Musikhaus umzubauen, knüpfte Kontakte zu „Karo-Events“, um dem Konzertveranstalter die Dienste seines Vereins als „Wirte“ bei professionellen Konzerten unterm Kupferdach oder auf dem Marktplatz wie etwa beim „Sommersound“ anzubieten, und er organisierte die „unvergesslichen“ Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der Stadtmusik, bei denen alle einschließlich des früheren Dirigenten Max Lehmann – vorbildlich an einem Strang zogen.

All das begründete dann nicht nur den musikalischen Erfolg seiner Truppe. Bühlers Gespür fürs Mach- und Umsetzbare zementierte schließlich auch den finanziellen Erfolg, der seinem Verein in einer zunehmend lichter werdenden Blasmusikwelt das Überleben sicherte und auch die Nachwuchsarbeit erleichterte.

Weil alle an einem Strang gezogen haben, „konnten wir sehr viel bewegen“, resümierte der scheidende Vorsitzende und hob besonders Renate und Klaus Feuchtmann, Martin Bühler, Günter und Max Lehmann hervor, auf die er sich 100-prozentig habe verlassen können. Und nicht ohne Stolz (und damit ganz im Sinne des Ehrenvorsitzenden Hans Mosers, der diesen Stolz einforderte, „ohne den Eindruck erwecken zu wollen, überheblich zu sein“) erinnerte Bühler an die Anfänge der inzwischen traditionellen Sommersound-Spektakel, die dem fast ins Wasser gefallenen Auftritt der Paldauer und dem Premierenkonzert mit den „Höhnern“ als erstem Open Air-Konzert folgten.

Schopfheim (hjh). Für 20-jährige Mitgliedschaft in der Stadtmusik und damit mit der silbernen Vereinsehrennadel geehrt wurden Christel Buchleither, Hans-Joachim Krüger, Arno Röttcher, Werner Stadler, Ruth Volz, Otto Weiß, Thomas Wieland, Andreas Böhler, Isolde Fröhlich, Ursula Feil, Herbert Gräßlin, Brunhilde Maier, Hans Kellmayer, Helmut Klingele, Fritz Lenz, Karl Maier, Peter Meßmer, Helmut Mutter, Ursula Netsch, Gerhard Sieler, Heinz Schmidt, Siegfried Schönebeck, Franz Stutz und Wolfgang Veit.

Walter Grether sowie die nicht anwesenden Roland Kleinbub und Hansdieter Räuber durften sich nach 30 Mitgliedsjahren über die goldene Ehrennadel freuen.

Wahlen: Das bisherige Vorstandsteam Jörg Wendland (zweiter Rechner), Christiane Hofmann (Aktivbeisitzerin), Mathias Tondar (Aktivbeisitzer), Michael Peschka (Passivbeisitzer), Miklas Schaffrina (Requisiten und Noten), Kira Infernale (zweite Jugendkapellenvorsitzende), Peter Fulde (Schriftführer) sowie Lisa Kärcher (Presse) wurde ebenso einstimmig wiedergewählt wie Thomas Schulz, der ab sofort Peter Bühler als erster Vorsitzender der Stadtmusik ersetzen wird.

Dirigent: Joachim Wendland stellte in seinem Fazit nach einer „auch musikalisch sehr erfolgreichen“ Dienstzeit als Dirigent der Stadtmusik erfreut fest, dass sich der Probenbesuch erstaunlich gut entwickelt habe. Nicht zuletzt dadurch habe sich bei den Konzerten, die von einem sehr guten Publikum besucht wurden, gezeigt, „dass wir zusammen auf dem richtigen Weg sind.“ Für dieses Jahr habe er noch nichts Konkretes geplant, aber „ich verspreche euch, dass ich etwas für uns Passendes finden werde“, schmunzelte er und gab bekannt, dass sein Stellvertreter künftig nicht mehr sein Zwillingsbruder Jörg, sondern Maximilian Schaffrina sein wird. Das, so lächelte Joachim Wendland, sei man nicht zuletzt dem Publikum schuldig, das nun endlich wisse, wer am Dirigentenpult stehe. Wendland fehlte als einziger bei den Proben nie und war so mit dafür verantwortlich, dass der Probenschnitt bei 79,57 Prozent lag.

Die 35 Mitglieder der Jugendkapelle (18 Zöglinge) schließlich gaben mit einem Schnitt von 85 Prozent die Marschroute vor, an der sich – so Wendland – die Aktiven durchaus ein Beispiel nehmen könnten.

Schopfheim (hjh). In seinem letzten Jahresbericht erinnerte Peter Bühler bei der Hauptversammlung der Stadtmuisk an das Weihnachtskonzert und das Doppelkonzert im Frühjahr mit dem Musikverein Egringen, an Auftritte in Weil, Wieslet und Efringen-Kirchen und - mit Unterstützung von Schriftführer Peter Fulde – „an unzählige Arbeitsstunden“ als Partner von Karo-Events, die bei immerhin elf Veranstaltungen aus dem Musikverein einen Bewirtungsverein machten. Außerdem sorgten 28 Vermietungen des Probesaals für – wie Rechnerin Tanja Grether berichtete – eine gut gefüllte Stadtmusik-Kasse, die nicht zuletzt der Ausbildung junger Nachwuchsmusikanten zugutekam, die Ingo Ganter unter seinen Fittichen hat und deren Aktivitäten Philipp Grether und Kira Infernale so vorzüglich verantworteten, dass Peter Bühlers Fazit so ausfiel: „Die Mädchen und Jungen sind prima motiviert, und sie kommen voran.“

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