Schopfheim "20 Cent mehr sind noch im Rahmen"

(wm)
Die Marktbeschicker müssen ab 2019 für ihre Stände höhere Gebühren bezahlen. (Archivfoto) Foto: Werner Müller

Wochenmarkt: Händler wehren geplante dreistufige Gebührenerhöhung für ihre Stände erfolgreich ab.

Schopfheim - Ein bisschen feilschen zahlt sich manchmal halt doch aus: Die Stadt wird die Gebühren für die Stände auf dem Wochenmarkt nur im Jahr 2019 erhöhen – und nicht auch noch in zwei weiteren Stufen in den Jahren 2020 und 2021.

Der Gemeinderat wischte die beiden zusätzlichen Steigerungsrunden am Montagabend einstimmig vom Tisch. Das lag nicht zuletzt an dem Auftritt von Hans-Peter Bickel in der Bürgerfragestunde. Der Sprecher der Marktbeschicker richtete an das Gremium die Bitte, die Gebührenschraube „nicht ganz so drastisch“ anzuziehen – und schlug ihm sozusagen einen kleinen Handel vor.

Aus 224 Euro (2011) werden 740 Euro

Für seinen gut 30 Quadratmeter großen Stand habe er im Jahr 2011 noch 224 Euro bezahlen müssen, 2012 schon 450 und seit 2014 seien es 575 Euro. Mit der jetzt geplanten Erhöhung von 20 Cent pro Quadratmeter für 2019 wären dann 740 Euro fällig. Falls die Gebühren, wie geplant 2020 erneut um 25 Cent und 2021 gar um 30 Cent steigen würden, müsste er im Vergleich zu jetzt glatt das Doppelte bezahlen, rechnete Bickel dem Gremium vor – und zog ein Kompromissangebot aus der Tasche.

„Die Erhöhung für 2019 um 20 Cent ist noch im Rahmen“, erklärte er auch im Namen seiner Händlerkollegen und bat darum, auf die beiden weiteren Steigerungsrunden zu verzichten.

Fachgruppenleiterin Cornelia Claßen verteidigte die dreistufigen Gebührenerhöhungspläne mit dem Verweis auf einen Gemeinderatsbeschluss, wonach die Verwaltung zum Zweck der Haushaltskonsolidierung die Gebührensätze prüfen und gegebenenfalls erhöhen sollte. Sie erklärte, die Stadt kommen den Händlern insoweit entgegen, als sie bei der Berechnung der Gebühren statt 104 nur noch 100 Markttage zugrunde lege – auch in Anerkennung dessen, dass der Wochenmarkt wegen Veranstaltungen öfters ausweichen muss.

Kompromissvorschlag

Bürgermeister Christof Nitz ließ durchblicken, dass mit dem Kompromissvorschlag von Hans-Peter Bickel wohl „alle leben könnten“. Über weitere Gebührenerhöhungen könne man sich ja dann in den kommenden Jahren noch einmal Gedanken machen.

Thomas Gsell (SPD) wehrte sich vehement gegen eine dreistufige Gebührenerhöhung um insgesamt 100 Prozent und bezeichnete diese Pläne als „total übertrieben“.

Artur Cremans (SPD) äußerte die Befürchtung, dass die saftige Gebührenerhöhung auf die Beschicker der kleinen Märkte in den Teilorten „abschreckende Wirkung“ ausüben könnte.

Jürgen Fremd (Grüne) plädierte wie der Bürgermeister für eine bloß einmalige Gebührenerhöhung.

In Eichen und Raitbach finde der Markt nur 14 Mal im Jahr statt, sagte Ute Zeh (CDU). Insofern sei die Kostensteigerung nicht so gravierend. Raitbachs Ortsvorsteher Willi Tholen bezeichnete die Gebühren noch als „moderat“.

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