6000 Runden für eine gute Sache

Von Anja Bertsch

Schwitzen für den guten Zweck: Beim Sponsorenlauf der Waldorfschule klimperten nach dem Zieleinlauf 18 800 Euro in der Kasse.

Schopfheim. Etwa 200 Schüler der Klassen drei bis acht, dazu einige Lehrer und Eltern legten sich im Rahmen der Aktion gemeinsam ins Zeug, drehten zusammengerechnet 6000 Runden ums Schulhaus und liefen insgesamt etwa 2400 Kilometer.

Dass sich diese Kilometersumme umstandslos in knapp 19 000 Euro umtauschen lässt, ist dem Sponsorensystem zu verdanken: Im Vorfeld waren die Schüler aufgerufen, unter ihren Bekannten, Verwandten und Freunde Überzeugungsarbeit zu leisten und Sponsoren zu gewinnen. Diese erklärten sich bereit, pro gelaufener Runde einen gewissen Betrag zu spenden. Ein Schüler mit willigem Spenderumfeld schaffte es so schon auch mal auf einen Rundenlohn von 15 bis 18 Euro.

Die Spendenzusagen aller Schüler zusammengenommen, war eine einzelne 400-Meter-Runde an diesem Tag 480 Euro wert. Dazu kamen feste Spendenzusagen.

Hochmotiviert stürmten die Schülermassen nach dem Startschuss im Sprinttempo los, um sich dann aber bald – einzeln oder in kleinen Grüppchen – auf ein gemäßigtes Dauerlauftempo einzupegeln und das dann unbeirrt durchzuziehen. Getragen vom Gefühl, sich für eine gute Sache ins Zeug zu legen, bewiesen die Kinder und Jugendlichen ein immenses Durchhaltevermögen und kreisten zwei mal eine volle Stunde Runde um Runde um ihre Schule.

Insgesamt absolvierten sie dabei 5984 Runden und legten 2394 Kilometer zurück. Bei etwa 200 Teilnehmern macht das im Schnitt zwölf Kilometer pro Läufer. Gerade auf den letzten Minuten und Metern der jeweiligen Etappe leistete die stimmkräftige Unterstützung von Eltern, Lehrern und der älteren Schüler aus dem Organisationsteam einen wichtigen Beitrag zum Durchhalten. Zwischendurch gab′es – serviert von einigen Achtklässlern – eine halbe Stunde Pause mitsamt Stärkung: Bioland, Grünkern und Hof Dinkelberg hatte dafür kistenweise Obst, Gemüse und Fruchtriegel spendiert.

Wie im vergangenen Jahr kommt das Geld aus dem Sponsorenlauf dem Waldorfkindergarten im Gazastreifen zugute: Nachdem das Gebäude dort bereits mit Spendengeldern errichtet werden konnte, geht es nun darum, den eigentlichen Betrieb im Laufen zu halten.

„Das schönste Gebäude nutzt nichts, wenn es sich niemand leisten kann, darin zu arbeiten. Hier ist die kontinuierliche Unterstützung wichtig“, machte Peter Elsen aus dem Lehrerkollegium deutlich. Er hatte den Sponsorenlauf auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Wehkamp organisiert.

Peter Elsen hat als Eurythmist seit 2010 über notfallpädagogische Einsätze der „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“ direkten Kontakt in die Region. Noch in dieser Woche wird er gemeinsam mit einigen Mitstreitern wieder nach Gaza fliegen.