Laufend Gutes tun: Beim Sponsorenlauf an der Freien Waldorfschule Schopfheim kam am Dienstag eine Summe von über 20 000 Euro zusammen. Der Erlös kommt zu hundert Prozent dem Aufbau des ersten Waldorfkindergartens in Gaza zu Gute. Von Anja Bertsch Schopfheim. Bei der ersten Auflage des Sponsorenlaufs waren im vergangenen Jahr 15 000 Euro für die Erdbebenhilfe in Nepal zusammengekommen. „Der Sponsorenlauf war ein toller Erfolg“, zog Thomas Wehkamp nach der Aktion eine positive Bilanz. „Die Schüler sind stolz und guter Dinge, und wir können das Projekt in Gaza mit dem Geld nachhaltig unterstützen.“ Soziales Gewissen Insgesamt 240 Schüler aus sieben Klassenstufen zwischen dritter und elfter Klasse hatten am Dienstag früh die Laufschuhe geschnürt, um sich gemeinsam für den guten Zweck in Bewegung zu setzen. Dabei stellten sie nicht allein ihr soziales Gewissen, sondern auch ein beachtliches Durchhaltevermögen unter Beweis: Zwei volle Stunden (ein kleines Päuschen zwischendurch) drehten die Schüler ihre Runden ums Schulhaus – eine jede 400 Meter lang - und nahmen damit in insgesamt 6202 Runden zusammen eine Strecke von 2480 Kilometern unter die Füße. Damit sich derlei Sportlichkeit auch in barer Münze für den guten Zweck auszahlt, hatte sich im Vorfeld jeder Schüler im Verwandten- und Bekanntenkreis oder in der lokalen Geschäftswelt Sponsoren gesucht, die bereit waren, pro Runde gelaufener Runde einen bestimmten Betrag zu spenden. Insbesondere die jüngeren Jahrgänge hatten bei der Sponsorensuche einen Feuereifer an den Tag gelegt, so dass ganz beachtliche Summen zusammenkamen, wie Organisator Thomas Wehkamp am Beispiel „seiner“ dritten Klasse deutlich machte: Für eine einzelne „Klassenrunde“ wurden hier Spenden von 200 Euro fällig. Und ein Drittklässler schafft durchaus mehr als 400 Meter.... Das Sponsorensystem hat auch zum Effekt, dass auch jenseits der sportlichen Steppkes ein vielköpfiges Netzwerk am guten Zweck mitwebt; tatsächlich sei die Anzahl der Sponsoren mit einigen hundert sehr hoch gewesen, freuen sich die Mitorganisatoren Peter Elsen aus dem Lehrerkollegium und Elias Berning für die Elternschaft. Im Aufbau des ersten Waldorfkindergartens in Gaza hat die Aktion der hiesigen Waldorfschule einen ganz konkreten Zweck. Als Brückenbauer dient Lehrer und Eurythmist Peter Elsen, der seit 2010 im Rahmen notfallpädagogischer Einsätze der „Freunde der Erziehungskunst“ Kontakte nach Gaza pflegt. Pädagogisch erschließe eine solche Einrichtung in Gaza ein komplett neues Feld, macht Mitorganisator Peter Elsen deutlich: Die Kindergärten in dieser Region seien extrem streng, schon im frühen Kindergartenalter stehe in strengen Unterrichtseinheiten Rechnen, Lesen und Schreiben auf dem Stundenplan. Die Waldorfpädagogik stelle demgegenüber die Erziehung des ganzen Menschen - Herz, Hand und Kopf – ins Zentrum. Nachdem der Bau des neuen Kindergartens schon weit fortgeschritten sei, könne er mit den Spendengeldern aus dem Sponsorenlauf fertiggestellt werden, so dass die Einweihung noch in diesem Jahr stattfinden kann. Einsatz in Gaza Wenn möglich, sollen die Spenden auch die Personalkosten für das erste Jahr abdecken. Mit einigen Mitstreitern wird Peter Elsen noch im Oktober zu einem zehntägigen Einsatz nach Gaza reisen. Direkt nach seiner Rückkehr wird er den Teilnehmern des Sponsorenlaufs von den jüngsten Entwicklungen „ihres“ Projektes berichten.