Die Abiturienten erhielten für verschiedene Leistungen Auszeichnungen: Die Preisträger des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Foto: Christoph Schennen
Die 95 Abiturienten des Theodor-Heuss-Gymnasium haben am Freitag ihr Reifezeugnis erhalten: 44 Schüler erreichten dabei eine eins vor dem Komma.
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53 junge Frauen und 42 junge Männer haben am Theodor-Heuss-Gymnasium das Abitur bestanden und am Freitagabend in der Stadthalle ihr Zeugnis der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife erhalten. Es war ein außergewöhnlich leistungsstarker Jahrgang, wie Schulleiterin Claudia Tatsch in ihre Rede betonte: „Von den 95 Abiturientinnen und Abiturienten haben 44 eine 1 vor dem Komma.“ Der durchschnittliche Notenschnitt liegt bei 2,1.
Eingerahmt wurde die Zeugnisübergabe von Reden der Schulleiterin Tatsch und der Scheffelpreisträgerin Chiara Franosz. Außerdem gab es drei musikalische Darbietungen: Ben Schmitz sang sein selbst geschriebenes Lied „Stay“, das in diesem Jahr noch erscheinen soll. Mit Chiara Cuppmeri präsentierte er zudem Harry Styles „Sign of the Time“.
Ben Schmitz und Chiara Cuppmeri singen „Sign of the Time“ von Harry Styles. Foto: Christoph Schennen
Schule als „Anstalt“
Tatsch ging in ihrer Abiturs-Rede auf das diesjährige Motto „Therabi ‘24 – nach 13 Jahren raus aus der Anstalt“ ein. Es habe sie an Niklas Luhmann erinnert, der die Schule als geschlossenes System ansah und als „Anstalt“ bezeichnet hat. Der Soziologe habe eine Systemtheorie entwickelt, die Schüler als eigenständige „Systeme“ definiert, die in sich geschlossen sind und individuell entscheiden, ob und wie sie auf Inputs vonseiten beispielsweise Lehrkräften und Lehrmedien reagieren. „Nach der Systemtheorie kann die Vermittlung von Lehrplaninhalten nicht geplant werden“. Ihr Erfolg hänge davon ab, dass und wie die beteiligten Systeme - also Schüler und Lehrkräfte - miteinander kommunizieren, führte Tatsch weiter aus. Des Weiteren führte sie bezüglich des Abimottos den Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt an. Tatsch:„Wie Dürenmatts Figuren wart ihr in ständig wechselnden Rollen aktiv.“ Einige der Rollen waren – im Sinne eures Abimottos – Bestandteile vorgeschriebener Therapien, andere dienten der Selbstbehandlung beziehungsweise Selbstverwirklichung, andere wiederum der Regeneration.
Freiheit als Privileg
Chiara Franosz sagte, den Abiturienten stünden sehr viele Möglichkeiten offen. „Die Freiheit, die wir haben, ist ein unfassbares Privileg. Wir müssen nicht nur, sondern dürfen auch unsere eigenen Entscheidungen treffen.“ Unendliche Möglichkeiten zu haben, bedeute zwar, dass eine Entscheidung nicht leicht ist. Allerdings heiße dies auch, dass die Schüler die Möglichkeit haben, ihre Träume zu verwirklichen.
Die Auszeichnungen
Zahlreiche Schüler wurde für ihre Leistungen ausgezeichnet. Preisträger sind Hanna Chipman (Theodor-Heuss-Gymnasium), Sara Penella (Preis der Landeszentrale für politische Bildung), Hannah Enzmann ( THG-Schulpreis). Nele Schroeder (Shakespearean Award), Chiara Franosz (Scheffelpreis, Religion), Esther Östreicher (Spanisch, Orchesterarbeit, Schulpreis), Emil Müller (Latein, Musik, Schulpreis), Eva Girod und Valeska Witzgall (jeweils Orchesterarbeit), Malte Steinhauser (Mathe, Physik, Chemie, Ferry-Porsche-Preis), Kai Visentin (Mathe, Physik, Chemie), Maximilian Wenk (Physik, Chemie), Simon Rauter (Physik), Gina Lisa Kunst (Preis von Südwest Metall), Jonas Güdemann (Physik, Südwest-Metall, Sozialpreis) und Liliane Rieckmann (Sozialpreis, Schulpreis, Otto-Dix-Preis).
Vor Beginn der Abifeier schauten sich Eltern und Abiturienten das EM-Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft an. Foto: Christoph Schennen
Preise für Lehrer
Esther Östreicher und Franziska Echtle zeichneten Lehrer aus für ihre Verdienste in den Kategorien „Stufenpapa“; „Beste Beratungsstelle“, „Partymaus“, „Leggingträger Nummer 1“ oder „Sportskanone“ aus. Drei Lehrer mussten sich im Seilspringen beweisen. Gezeigt wurde auch ein Film, der die Erlebnisse der Gymnasialzeit zusammenfasste.
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