Lieder wie „Wenn die Liebe erwacht“, „Mut zum Träumen“ oder „Du bist schön, auch wenn du weinst“ begleiteten das Mädchen ohne Namen auf ihrer Reise. Dass die junge Dame („Ich will einfach nur glücklich sein“) sich im Abenteuer Großstadt nicht verliert, zeugt von Charakterstärke. Ebenso, dass sie sich am Ende nicht für den smarten „Bambi“ entscheidet und ihrem großen Schwarm Johnnie die kalte Schulter zeigt und sich vornimmt, ihren Weg in der Stadt allein zu machen. Auch damit strafte sie den Text des Liedes Lügen, in dem die Rede davon ist: „Warten auf den nächsten vollen Zug, auf den nächsten kleinen Schluck, auf die Säcke im Betrieb, auf ein Leben – leer wie ein zerrissenes Sieb.“
Die junge Ausreißerin wollte nicht auf den nächsten vollen Zug warten, sondern ihr Schicksal selbst in die Hände nehmen. Ein Entschluss, an dem man sich gern ein Beispiel nehmen darf. Das sah dann wohl auch das Publikum im leider nicht voll besetzten Saal der Waldorfschule so, das den tollen, engagierten Auftritt des Musical-Ensembles mit stürmischem Applaus honorierte.