Die Freunde von Agathe begnügten sich aber nicht „nur“ damit, das Kirchlein zu sanieren und bis dahin verborgene Schätze an den Wänden freizulegen. Sie brachten die Unterstützung kultureller Nutzung in Schwung, übernahmen die Mietkosten bei Konzerten der Musikschule und gaben „den Anstoß zur Dämmung der Decke“, für welche die Stadt die Kosten übernahm. Kurz: St. Agathe mauserte sich zum würdigen Rahmen für festliche Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und Begegnungen. Ein neuer Abschnitt ihrer Geschichte begann. Walter Flößers Idee hat Früchte getragen. Die Kirche hat einen guten Ruf, Agathe wurde zum wohlklingenden Markenzeichen.
Leider sei es nicht gelungen, jüngere Fahrnauer in die Vorstandschaft zu integrieren. „Rückmeldungen kamen erst, als wir die Vereinsauflösung bekannt gaben“, ärgerte sich Gerhard Brutschin über das frustrierende Ergebnis der Jahre dauernden Rettungsversuche. „Einige kamen, als der Markt verlaufen war.“Aber da sei es zu spät gewesen.
Die Auflösung war initiiert und ist von Ruthard Hirschner vorbildlich abgewickelt worden. Gerhard Brutschin schloss das Kapitel einer überaus bewegten Kirchengeschichte, das „Gott sei Dank“ ein gutes Ende genommen hat: „Nachdem die Mitglieder wegen Corona per Post der Auflösung des Vereins zugestimmt haben, liegt er nun – gesetzlich vorgeschrieben – ein Jahr und drei Tage im Leichenschauhaus.“ Danach ist die Sache endgültig.