Zwischen Resignation und motiviertem „Ärmel hochkrempeln!“ schwankte die Gefühlslage der Genossen beim Dreikönigshock beim Blick auf die Situation der eigenen Partei nach den miesen Ergebnissen der letzten Bundestagswahl. Insbesondere in Sachen GroKo zeigten sich die Anwesenden in einer angeregten Diskussion hin- und hergerissen zwischen verhaltener Befürwortung und strikter Ablehnung: Die einen plädierten für eine starke Oppositionsrolle, um die eigenen Ziele nicht weiter zu verwässern und das Profil der Partei wieder deutlicher erkennbar zu machen. „Ich bin äußerst skeptisch gegenüber einer großen Koalition“, erklärte etwa Landtagsabgeordneter Rainer Stickelberger beim Dreikönigshock.
Andere plädierten mit Blick auf die Gestaltungsmacht für eine Regierungsbeteiligung und argumentierten, dass das eigene Profil in einer großen Koalition nicht notwendigerweise unscharf bleiben müsse: So könne durchaus auch innerhalb einer – zwangsläufig aus Kompromissen geschmiedeten – Koalition klar definiert sein, welche Projekte auf wessen Konto gehen – und welche eben ausdrücklich nicht.
Ob GroKo oder nicht: Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer darin, dass mit Blick auf die eigenen Positionen, etwa bei der Befürwortung der Bürgerversicherung, „klare Kante“ und Durchsetzungskraft oberstes Gebot sind.