Fachgruppenleiterin Martina Milarch wies darauf hin, dass etwa bei der Wahl der Materialien auch immer bedacht werden müsse, wie lange diese halten und dass günstigere Materialien möglicherweise eher ausgetauscht werden müssten.
Es wurde darauf hingewiesen, dass es nicht die Kostensteigerungen bei den Vergaben seien, die zu den hohen Kosten führten, sondern andere Faktoren wie etwa der Baupreisindex. Insgesamt 36,6 Millionen Euro lautet der Gesamtstand für das Campus-Projekt derzeit, vor einem Jahr lag dieser bei 30,7 Millionen. Die Gebäudemanagerin machte deutlich, dass bei Verschieben von Arbeiten die Kosten in den kommenden Jahren nicht sinken werden.
Trotz der Beschwerden über Intransparenz und zeitlichen Entscheidungsdruck entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich, weiteren Vergaben zuzustimmen: Für „gute Türen“ entschied sich denn das Gremium, als es um die Vergabe für die Innentüren aus Holz und die Brandschutztore für den Schulneubau ging.
Und damit auch für Mehrkosten (wir berichteten ausführlich in unserer Freitagsausgabe), die genauso entstehen, wenn das Gremium mutmaßlichen Erhöhungen der Bezugsleistung des Stromanschlusses für Schule und Sporthalle zustimmen sollte.
Bei der Ratssitzung am Montag beschloss der Rat indes auf Vorschlag von Teresa Bühler (SPD) zunächst, diese Entscheidung zu vertagen. Der Rat beauftragte hingegen Bürgermeister Harscher, mit Energiedienst nachzuverhandeln und nach kostengünstigeren Alternativen zu suchen. Außerdem soll die Verwaltung anwaltlich prüfen lassen, ob die Stadt das ursprüngliche Planungsbüro in Regress nehmen kann, was Thomas Kuri (CDU) und Hildegard Pfeifer-Zäh vorgeschlagen hatten.
Das frühere Planungsbüro – mittlerweile ist ein anderes am Zug – habe es möglicherweise versäumt, so hieß es in der Sitzung, den höheren Strombedarf am Campus miteinzurechnen, was nun zu gravierenden Kostensteigerungen führen könnte.
Das Einmaleins des Elektroplaners
„Es ist das Einmaleins des Elektroplaners, die Lasten auszurechnen“, hieß es bei der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag. Zudem könne es sinnvoll sein, die Leitungen erst nach dem Abriss der Halle zu verlegen statt ein Provisorium zu installieren.
Dass das ursprüngliche Planungsbüro etwa vom Aufzug nichts gewusst haben wolle und deshalb die Stromkosten in der Bilanz steigen sollen, verschlage ihm die Sprache, sagte Thomas Gsell. Er könne nicht glauben, so auch Thomas Kuri, dass bei so vielen Fachleuten solche Versäumnisse passierten.