Schopfheim Anpfiff für den neuen Sporttempel

Gerald Nill

Ohne offizielle Feier wurde am Montagabend die neue Sporthalle in der Roggenbachstraße übergeben.

Ohne offizielle Feier wurde am Montagabend die neue Sporthalle   in der Roggenbachstraße übergeben. Es waren die Handballer des HSV, die dort ihre erste Trainingseinheit absolvieren durften.   Das Sportlerherz jubelte angesichts der neuen Sportstätte. 

Kurz zuvor durchschnitten Bürgermeister Dirk Harscher, Architekt Ingo Herzog, Handball-Funktionär Gernot Lay und Schulleiterin Claudia Droste-Acocella ein Band. Aber nur im Geiste, denn die offizielle Eröffnungsfeier soll erst stattfinden, wenn auch der nächste Schritt der Campus-Erneuerung mit dem Abriss der alten Sporthalle und dem Neubau eines Jugendzentrums – geplant noch in diesem Jahr – vollbracht ist.

Gelungene Architektur

Bei der Übergabe der Sporthalle gab es höchstes Lob: Für eine gelungene Architektur, für eine ausgewogene Mischung aus Zweckmäßigkeit und feinen gestalterischen Elementen, dazu eine Hülle und ein Umfeld, das städtebauliche Qualität hat, schließlich ein Foyer, das wirklich zum Betreten einer Arena einlädt – und ganz viel Platz für den Sport mit seinen Emotionen und hoffentlich unvergesslichen Wettkämpfen. Architekt Ingo Herzog durfte die Vorzüge preisen: die elegante Fassade der Halle mit ihren bronzefarbenen Lamellen. Das Foyer, das wie eine Visitenkarte wirkt und auf Anhieb die Sportatmosphäre des Spielfelds überträgt. Die Leitfarbe des Thekenbereichs in Gelb; dieser ist mit einem Kochfeld ausgestattet, das auch für die Bewirtung nach dem Wettkampf beste Spielmöglichkeiten bietet.

Gelb als Leitfarbe im Innern

Hier haben sich die HSV-Sportler mit Ideen, aber auch mit knapp 50 000 Euro finanzieller Beteiligung aus der Vereinskasse engagiert. Gelb sind ebenfalls die 370 Sitzplätze auf der Tribüne, die verspricht, dass Zuschauer jeden Zentimeter des Spielfelds im Auge behalten. Und schließlich der Abgang zur Arena, einer Fläche, die durch Abtrennung drei Spielfelder bietet und bei einer lichten Höhe von 7,50 Metern auch ambitionierten Volleyballern hohe Pässe ermöglicht.

Unten die Umkleiden und die edel wirkenden Duschbereiche, zu denen der HSV sogleich das Vorurteil dementiert, dass Vereinssportler von heute weniger duschen als früher. Die ganze Halle wird überspannt von wuchtigen Leimbindern, auf denen das Dach ruht. Auf dem Dach befinden sich Solaranlagen, die die Warmwassererzeugung ermöglichen. Photovoltaik-Module sind geplant.

Intelligente Einsparungen

Gebäude-Managerin Martina Milarch beantwortet die Frage nach den Kosten. Geplant gewesen seien anfangs rund zehn Millionen Euro, am Ende wurden es zwölf. Aber auch dies in Zeiten von Preisexplosionen am Bau nur dank intelligenter Einsparungen. Zum Beispiel nackter Beton statt Putz. Pressspanplatten an den Wänden, Verzicht auf einen Glasboden. Aber nichts wirkt deshalb billig. Ökologischen Ansprüchen trägt die Regenwasserversickerung auf dem Gelände Rechnung. „So wenig Versiegelung wie möglich“, lautet die Devise der Gebäudemanagerin.

Gernot Lay stellt klar, dass die neue Halle nicht nur für die Handballer sei, sondern auch für die anderen Vereine: Volleyball, Badminton und Turnen, im Winter auch Fußball.

Und schließlich natürlich auch die Schulsportler. Für sie stellt die Schulleiterin der Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule, Claudia Droste-Acocella klar: „Die Schulgemeinschaft freut sich riesig.“ Schon beim Betreten gebe es einen Aha-Effekt. Sie dankt der Stadt für diesen Neubau. Sport sei von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung. Sie setze auf „den Motivations-Charakter der neuen Halle“. Der Bürgermeister sagte der Schulleiterin gerne zu: „Wir investieren in die Zukunft für unsere Kinder.“ Angesichts der Konkurrenz durch Online-Medien müsse die Stadt Kinder und Jugendliche zum Bewegen motivieren.

Spiel-Areal im Freien

Einen weiteren Wow-Effekt gibt es gleich hinter der Sporthalle. Dort wird in diesen Tagen ein sehenswertes Spiel-Areal fertig. Holzgeräte und Trampolin, aber auch der Boulder-Bereich an der Hallenwand bieten für verschiedene Altersstufen spielerische Freizeitmöglichkeiten. Harscher war nicht abgeneigt, sogleich den Boden der Tatsachen zu verlassen und an knallfarbigen Griffen in die Höhe zu kraxeln.

Wünsche und Träume müssen bleiben. So hegt der HSV, der in drei Jahren das hundertjährige Bestehen feiert, die Hoffnung, dass eine erstklassige Musikanlage angeschafft werden kann, die noch einmal fast 50 000 Euro kosten wird. Harscher ermuntert unumwunden Spender und Sponsoren, sich am Sportkomplex einzubringen.

Abschließend wandte Bürgermeister Harscher sich mit einem Dank an Gernot Lay für die gute Kooperation in der Planungs- und Bauphase: „Es geht nur, wenn man es zusammen macht.“

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading