Schopfheim „Aufpassen, dass das nicht aus dem Ruder läuft“

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Flötenschüler. Foto: Pixabay

Musikschule: Zuschusserhöhung für die Stadt sorgt für Ärger / Harscher will „klares Signal“ setzen

Schopfheim (ma). Zur heutigen Verbandsversammlung des Zweckverbands Musikschule Mittleres Wiesental in Maulburg will Bürgermeister Harscher ein „klares Signal“ mitnehmen: Mit den ausufernden Finanzen müsse Schluss sein. Nur mit knapper Mehrheit entschied der Schopfheimer Gemeinderat, dem Haushaltsplan 2022 des Verbandes zuzustimmen. Denn dies hat zur Folge, dass die Stadt einen zusätzlichen Zuschuss von 42 800 Euro zuschießen muss.

Der Beitrag der Stadt als größtem Geldgeber liege nach Erhöhungen nun bei 223 000 Euro. „Wir müssen aufpassen, dass das nicht aus dem Ruder läuft“, warnte Harscher. Die Musikschule müsse Maßnahmen ergreifen, damit der für 2025 angestrebte Deckungsbeitrag von 50 Prozent erreicht werde. Es müsse über einen höheren Zulauf von Schülern und höhere Gebühren gesprochen werden.

„Mir wird speiübel angesichts der Zahlen“, so Heidi Malnati (CDU). Dass Schopfheim nur eine Stimme im Verband habe, sei schlecht. Die Stadt müsse zeigen, dass sie eine „Lobby“ darstelle. Sven-Hendrik Wünsch (Freie Wähler) tat sich ebenfalls schwer mit der Zustimmung. Die Musikschule habe es trotz Auftrags durch den Verband versäumt, etwa die Gebäudemieten zu überprüfen. Im Notfall müsse darüber geredet werden, Personal abzubauen.

„Es geht doch um Kinder“

Gisela Schleith (Grüne) erinnerte daran, dass es immerhin um Kinder gehe, die Bildung erhielten. Dass es mit den Finanzen so nicht weitergehen könne, sei klar, aber es müsse auch mit einkalkuliert werden, dass hier auch Schüler von Musikvereinen betroffen seien, es um soziales Verhalten und Kultur in der Stadt gehe. Es handele sich um eine Frage der Prioritäten. Würden die Gebühren erhöht, seien Familien betroffen. „Da haben wir Verantwortung“, betonte Gisela Schleith.

Bürgermeister Harscher warf ein, dass jeder Musikschüler mit 700 Euro bezuschusst werde. Hildegard Pfeifer-Zäh unterstrich, dass es nicht darum gehe, die Musikschule nicht haben zu wollen. Aber diese müsse wettbewerbsfähig bleiben, sagte die Freie Wählerin zur Frage der Gebührenerhöhung. Die Musikschule müsse Kosten sparen, so Hildegard Pfeifer-Zäh. Wilhelm Tholen, Ortsvorsteher von Raitbach, erinnerte daran, dass die Stadt auch andere Einrichtungen zu unterstützen habe.

Dem Haushaltsplan des Zweckverbands stimmten zehn Räte zu, sechs waren dagegen (vier Enthaltungen). Einstimmig wurde befürwortet, dass die Musikschule Schritte ergreift, um den Deckungsbeitrag von 50 Prozent zu erreichen. „Ich sende heute Abend ein klares Signal“, kündigte Harscher zur heutigen Verbandssitzung an.

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