Schopfheim Austausch zwischen den Generationen

Christoph Schennen
Hilfestellung bei der Bedienung digitaler Geräte gibt es regelmäßig in Schärers Au. Foto: Christoph Schennen

Diakonie: Digitale Sprechstunde für Senioren kommt gut an / Harscher informiert über digitales Rathaus

Dreimal war der Besuch geplant. Dreimal kam eine Absage, auch pandemiebedingt. Nun endlich hat es geklappt mit der Stippvisite von Bürgermeister Dirk Harscher in der „digitalen Sprechstunde“ im Mehrgenerationenhaus der Diakonie.

Von Christoph Schennen

Schopfheim. Das Angebot des Diakonischen Werks im Landkreis Lörrach bietet vorwiegend Senioren die Möglichkeit, von jungen Menschen gezeigt zu bekommen, wie sie die Apps ihres Smartphones, ihre Tablets, Notebooks oder Computer optimal nutzen. Das Angebot kommt bei den Senioren gut an, wie sie dem Bürgermeister nachdrücklich rückmeldeten.

Fritz Preisler ist ein Mann der ersten Stunde. Vor zwei Jahren war er schon dabei, als das Angebot eingeführt wurde. „Ich habe etliches gelernt“, sagt er zufrieden. „Es ist schön, mit den Mädels und Jungs in Kontakt zu kommen. Die erklären das toll“,M ergänzt der aus Wieslet stammende Senior. Auch Adolf Schäublin freut sich darüber, dass die jüngere Generation der älteren hilft. „Lustig, charmant und locker soll es sein“, sagt er.

Auch die Schüler profitieren von diesem Angebot. Marlene Steiger beispielsweise merkt an, dass es schön ist, Menschen zu helfen. Sie findet es gut, das, was man selbst gut kann, anderen beizubringen.

Sara Furler geht auf die Mathilde-Planck-Schule in Lörrach, wohnt aber in Schopfheim. Für sie ist die Beratung kein Aufwand. Sie äußert sich ähnlich: „Ich freue mich, dass ich Leuten helfen kann mit dem, was ich weiß.“

Juro Böhm hat gerade das Gymnasium abgeschlossen und Zeit für die „digitale Sprechstunde“. Er liebt den Austausch mit den Senioren und den anderen Digitallotsen. Ein Bekannter hat ihn auf das Angebot aufmerksam gemacht. Nun gibt es sein digitales Wissen weiter – und findet es seinerseits interessant, wenn die Senioren aus ihrem Alltag berichten.

Während ihre Schulkameradinnen am Ende der digitalen Sprechstunde schon gemütlich beisammen sitzen, berät Lena noch einen Herrn. „Was ist denn eine App?“, fragt er. „Das sind diese kleinen Bildchen“, antwortet ihm Lena. „Da habe ich mich noch nie getraut draufzudrücken“, bekennt ihr Gegenüber – und wagt es unter sachkundiger Anleitung seiner jungen Begleiterin nun also endlich doch.

Uneigennützige Hilfe

Neben der digitalen Hilfestellung stand bei der Veranstaltung in dieser Woche ein kleiner Vortrag von Bürgermeister Dirk Harscher zum Thema Digitalisierung der Verwaltung auf der Agenda. Im Zuge dieser Modernisierung soll es für die Bürger demnächst möglich sein, auf Behördengänge zu verzichten und beispielsweise die An- und Abmeldung vom Wohnsitz, das Ausfüllen eines Bauantrags und das Reservieren eines Grabs online zu erledigen. Über 200 derartige Online-Angebote bringt die Kommune laut Harscher auf den Weg.

Deren Nutzung freilich bleibt freiwillig: Wer nicht die digitalen Möglichkeiten hat, kann auch weiterhin ins Rathaus kommen, wo sein Anliegen bearbeitet wird, versichert Harscher.

Mittelfristig will er auch das gedruckte Amtsblatt abschaffen. „Das lesen ohnehin nur 20 Prozent der Einwohner Schopfheims.“ Er fände es gut, wenn die Bürger Informationen über Kulturveranstaltungen in Schopfheim und ähnliches auf ihr Smartphone bekommen.  Die digitale Sprechstunde findet immer mittwochs von 15 bis 17 Uhr in Schärers Au, Hauptstraße 92. statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

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