Zwei neue Ampelanlagen und drei Kilometer neuer Asphalt sollen die B 317 ab Herbst leiser und vor allem sicherer machen. Details dazu gab es am Montag im Gemeinderat.
Zwei neue Ampelanlagen und drei Kilometer neuer Asphalt sollen die B 317 ab Herbst leiser und vor allem sicherer machen. Details dazu gab es am Montag im Gemeinderat.
Dass eine Ampel an der B 317-Auffahrt Mitte in absehbarer Zeit für mehr Sicherheit sorgen soll, wurde bereits im vergangenen Dezember bekannt. Bei seiner Stippvisite im Schopfheimer Gemeinderat nun hatte Dieter Bollinger, Leiter des Baureferats Süd beim Regierungspräsidium Freiburg, weitere Neuigkeiten im Gepäck: Auch am Anschluss Ost (Ausfahrt B 518) soll eine Ampelanlage installiert werden. Und: Zwischen dem Anschluss Mitte und der Abzweigung zur Kreisstraße K 6352 in Richtung Kürnberg/Gersbach soll die Bundesstraße auf drei Kilometern und für 1,1 Millionen Euro mit einer neuen Fahrbahndecke ausgestattet werden – zwischen Mitte und Ost in der Variante „Flüsterasphalt“.
Die B 317-Anschlüsse Ost und Mitte sind seit langem als Unfallschwerpunkte bekannt. Als Ideallösung gilt der kreuzungsfreie Ausbau – der allerdings lässt auf sich warten: Zeithorizont für den Knoten Ost ist 2030, für „Mitte“ gibt es gleich gar keinen. „Die Knotenpunkte bis dahin so zu lassen, ist nicht vertretbar“, bekannte Bollinger.
Nun also die Ampellösungen, die für mehr Sicherheit wie auch mehr „Leistungsfähigkeit“ der Knotenpunkte sorgen sollen. Problematisch am Knoten Mitte ist vor allem das Links-Einbiegen auf die Bundesstraße in Richtung oberes Wiesental. Hier waren die Behörden zwischenzeitlich auf die Idee einer „innenliegenden Einfädelspur“ verfallen, die bei den Verkehrsteilnehmern allerdings eher für zusätzliche Verwirrung denn für Entspannung sorgte. Künftig soll der Verkehr in beziehungsweise aus alle(n) Richtungen durch eine Ampel geregelt werden – inklusive des Fuß- und Radverkehrs und mit Ausnahme derjenigen, die aus Schopfheim in Richtung Maulburg abbiegen wollen: Hier habe sich die Einfädelspur bewährt.
Die meisten Unfälle am Anschluss Schopfheim Ost verzeichnet die Statistik in Zusammenhang mit dem Rechts-Einbiegen auf die Bundesstraße – in diesem Fall ohne Einfädelspur: Verkehrsteilnehmer setzen zum Einbiegen an, bremsen dann wegen eingeschränkter Sicht abrupt wieder ab – und es komme zum Auffahrunfall.
In Zukunft sollen hier alle Verkehrsströme via Ampel geregelt werden – hier mit Ausnahme derjenigen, die aus Richtung Zell auf die B518 ausfahren wollen: Hier brauche es keine Ampel, weil es im Unterschied zur „Mitte“ keinen Fuß- und/oder Radverkehr gibt.
Als erfolgreichen Probelauf verzeichnen die Behörden hier die provisorische Ampellösung im Zuge der Bauarbeiten zur Hangentwässerung im vergangenen Jahr. Dazu habe es „im Großen und Ganzen nur positive Rückmeldungen gegeben“, so der Behördenvertreter.
Beide Ampelanlagen verfügen über eine verkehrsabhängig Steuerung, die via „Videodetektion“ funktioniert. Maximal 90 Sekunden soll es von Grünphase bis Grünphase dauern. In Betrieb gehen sollen die Ampeln am 21. September.
Für den Bereich zwischen Anschluss Mitte und Abzweigung zur Kreisstraße K 6352 gibt es eine neue Fahrbahndecke; zwischen „Mitte“ und „Ost“ kommt dabei sogenannter „Flüsterasphalt“ zum Einsatz. Bei einem Tempo ab 60 Stundenkilometern schlucke dieser zwei bis vier Dezibel, erläuterte Bollinger.
Um die Behinderungen für den Verkehr und die daraus folgenden Belastungen für die Innenstadt so gering wie möglich zu halten, habe man sich bemüht, die etwa einen Monat dauernden Bauarbeiten so weit als möglich in die Sommerferien zu verlegen; diesem Plan indes kämen die Ferienzeiten der Baufirmen ein wenig in die Quere, erläuterte Bollinger. Anvisierter Zeitraum nun: 21. August bis 22. September.
Die Bundesstraße wird abschnittsweise voll gesperrt. Wiederum mit Blick auf die Behinderungen sind die Bauphasen nachts und wochenends geplant – dann also, wenn weniger los und vor allem auch kein Schwerlastverkehr unterwegs ist: Werktags zwischen 19 und 5.30 Uhr, übers Wochenende von Freitag um 19 Uhr bis Montag um 5.30 Uhr. Der örtliche Verkehr wird in dieser Zeit innerorts umgeleitet, der überregionale Verkehr soll großräumig umgeleitet werden.
Für die CDU-Fraktion zeigte sich Thomas Kuri zufrieden, „dass jetzt Bewegung in die Sache kommt“. Zugleich verwies er darauf, dass es doch „einiges an Druck“ gebraucht habe, bis es nun endlich so weit sei. Tatsächlich hatte zuletzt insbesondere die CDU das Thema im Gemeinderat immer wieder aufs Tapet gebracht; Bürgermeister Dirk Harscher hatte die entsprechenden Signale dann in Richtung des zuständigen Regierungspräsidiums weitergesandt. Harscher wie Kuri betonten, dass die Ampeln für den Moment eine Verbesserung bringen – diese aber keineswegs als endgültige Lösung durchgehen dürften.