Schopfheim „Bach solo“: ein farbiger Klangkosmos

Markgräfler Tagblatt
Der Cellist Juris Teichmanis erwies sich bei seinem Solorecital in der evangelischen Stadtkirche Schopfheim als herausragender Bach-Interpret. Foto: Jürgen Scharf Foto: Markgräfler Tagblatt

Evangelische Stadtkirche: Abendmusik mit Juris Teichmanis lockte 60 Besucher an

Schopfheim (js). Große Cellokunst war beim zweiten Konzert der neu aufgelegten Reihe der Abendmusiken in der evangelischen Stadtkirche Schopfheim zu erleben. Dass rund 60 Zuhörer in die Kirche gekommen waren, um den renommierten Freiburger Cellisten Juris Teichmanis zu hören, freute Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon sehr.

Er erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass Teichmanis eigentlich schon im Februar hier hätte drei Solosuiten von Bach spielen sollen. Wegen einer Handverletzung musste der Musiker damals absagen. Und dann kam die Corona-Pandemie. Doch nun ist es endlich gelungen, das Solokonzert nachzuholen. Bei dem Programm „Bach solo“ handelte es sich um ein CD-Release-Konzert, und so wies Bogon die Besucher auf die Möglichkeit hin, sich im Anschluss die neue Bach-CD des Cellisten signieren zu lassen.

Hochkonzentriert war die Atmosphäre, sehr aufmerksam lauschte das Publikum diesem eindrücklichen Solorecital. Juris Teichmanis spielte zwei der Solosuiten von Bach, Nr. 2 d-Moll BWV 1008 und Nr.3 BWV 1009. Die Solostücke gelten als mit das Anspruchsvollste und Schwierigste in der Cello-Sololiteratur. Da braucht es schon einen so fundierten und versierten Meister seines Fachs wie Juris Teichmanis, um diesen Klangkosmos tief zu durchdringen. Dass der Musiker auf einem Barockcello spielte, ließ seine Interpretationen noch sprechender, farbiger, lebendiger, authentischer klingen.

Die sehr akzentuierte, rhythmisch-gestische Gestaltung der Tanzsätze wie Allemande, Courante, Menuett und Gigue hatte überzeugenden Schwung. Der tänzerische Charakter der Sätze kam prägnant zur Wirkung. Sehr markant ausgehorcht klang die Cellostimme in den Prélude-Sätzen, und die Sarabande gestaltete der Künstler mit ruhiger Kraft, Ernst und Tiefe. Der charaktervolle Klang des Barockcellos, die spieltechnisch ausgereifte Darstellung, die historisch informierte Aufführungsart summierten sich zu einem überzeugenden und eindrucksvollen Bach-Hörerlebnis. Nach diesem Recital des viel gefragten Solisten Teichmanis dürfen sich die Musikfreunde bei der nächsten Abendmusik am 10. Oktober auf die „Königin der Instrumente“ freuen, gespielt von Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon.

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