Schopfheim „Bad wird definitiv aufgemacht“

Petra Martin
Das Bad öffnet wieder – der Badbetrieb wird jedoch aufgrund von Corona anders ablaufen als gewohnt. Wegen der höheren Kosten aufgrund der Corona-Maßnahmen und wegen geringerer Einnahmen (kürzere Saison, begrenzte Besucherzahl) wird der Eintrittspreis erhöht. Foto: Petra Martin

Stadtverwaltung: Öffnungstermin am 29. Juni / Eintrittskarten nur online / Stadt-Zuschuss: 75 000 Euro

Schopfheim  - „Wir werden das Schwimmbad definitiv öffnen“, verkündete gestern Bürgermeister Dirk Harscher. Zwar müsse der Gemeinderat in seiner Sitzung am 22. Juni noch darüber entscheiden, doch hätten die Fraktionsvorsitzenden schon ihre Zustimmung signalisiert. Bad-Öffnungstermin soll am Montag, 29. Juni, sein.

Das Bad soll bis zum 13. September geöffnet sein. „Das wären noch über 75 Badetage“, so Harscher. Das Bad werde in der Hoffnung geöffnet, dass im Bad kein Corona-Fall auftritt beziehungsweise die Corona-Lockerungen nicht wieder zurückgefahren werden.

Die Stadtverwaltung informierte gestern bei einem Pressegespräch über die Modalitäten der Öffnung. So soll der Verkauf ausschließlich im Internet über den Badbetreiber laufen. Der Betreiber werde online-Eintrittskarten anbieten, hieß es.

Das online-System werde so gesteuert, dass der Nutzer ersehen könne, wie viele Plätze noch frei sind oder ob das Bad schon ausgebucht ist. Das System werde so eingerichtet, dass man immer nur ein paar Tage im voraus buchen kann, um zu verhindern, dass sich Einzelne für die ganze Saison „die Rosinen herauspicken“, so Harscher.

500 Badegästen pro Tag

Anfangs wolle man lediglich 500 Badegästen pro Tag den Zutritt gewähren. Dies erkläre auch die Öffnung des Bads an einem Montag und nicht am Wochenende. Stufenweise solle es eine Erhöhung der zugelassenen Besucherzahl geben.

Laut Corona-Verordnung ergibt sich nach der Fläche des Bads im Oberfeld eine maximale Besucherzahl von 1600 pro Tag. Im Becken sind lediglich 255 Personen erlaubt. Die Faustregel laute, dass sich maximal drei mal so viele Menschen auf dem Gelände aufhalten dürfen wie Schwimmer im Becken erlaubt sind. Der Betreiber müsse den Zutritt steuern.

Für Frühschwimmer soll eine gesonderte Regelung gelten: Sie dürfen mit ihrer Saisonkarte zwischen 6 und 9 Uhr schwimmen gehen, ohne an einen Tag gebunden zu sein.

4,50 Euro Eintritt

Der Eintrittspreis wird für die Saison 2020 auf 4,50 Euro (Erwachsene) erhöht, alle anderen zahlen 2,50 Euro (Saisonkarte für Frühschwimmer: 40 Euro).

Der Betreiber müsse der Stadt und dem Gesundheitsamt noch ein Nutzungskonzept vorlegen. Darin muss unter anderem geregelt werden, wie geschwommen wird, zum Beispiel ob eine Einbahnregelung gelten soll.

Der Stadtverwaltung ist bewusst, dass es noch einige ungeklärte Fragen gibt, zum Beispiel wie Senioren zum Zug kommen sollen, die kein Internet haben oder nicht online buchen können. Die Frage sei auch, wie verfahren werde, wenn das Bad aufgrund eines Gewitters von den Besuchern verlassen werde, danach aber niemand mehr kommen könne, weil die maximale Besucherzahl schon erreicht sei.

Zum Zählsystem wollte Harscher sich gestern nicht äußern. Er verwies auf den Betreiber. Die Corona-Verordnung besage ganz klar, dass es vor den Kassen keine Menschenansammlungen geben dürfe – deshalb auch das online-Buchungssystem.

Zeitfenster, in denen das Bad zwischendurch für Putz- und Desinfektionsmaßnahmen geschlossen werde, solle es nicht geben.

Mehrkosten für die Stadt.

Die Öffnung des Bads bedeutet Mehrkosten für die Stadt. Zusätzlich zum normalen Zuschuss in Höhe von 195 000 Euro würde die Stadt 75 000 Euro zuschießen. Die Regelung mit dem Badbetreiber sehe so aus, dass die ersten 25 000 Euro an Einnahmegeldern beim Badbetreiber bleiben. Die weiteren Einnahmen sollen je zur Hälfte an den Badbetreiber und die Stadt gehen.

Rechne man vorsichtig mit 400 Leuten pro Tag und 40 Tagen mit gutem Wetter, so rechnete Harscher vor, käme man bei einem Durchschnittseintrittsgeld von drei Euro auf Einnahmen von 48 000 Euro; bei Eintrittsgeldern von 50 000 Euro müsste die Stadt unterm Strich lediglich 62 500 Euro zuschießen. Bei mehr Besuchern würde sich der Zuschuss weiter verringern. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass man auf der Freibad-Seite im Internet etwa drei Tage vor dem Öffnungstermin am 29. Juni buchen könne.

Keine neuen Corona-Fälle

Marcus Krispin, stellvertretender Fachgruppenleiter, informierte bei dem Pressegespräch, dass es derzeit keine neuen gemeldeten Corona-Fälle gebe. Die Maskenpflicht auf dem Wochenmarkt werde noch den ganzen Juni über gelten. Sehr gut komme die offene Sprechstunde mit Anmeldung an, die die Stadtverwaltung zweimal wöchentlich anbietet.

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