Schopfheim Belebter Treffpunkt im Zentrum

Markgräfler Tagblatt
Der Gemeinderat soll in seiner nächsten Sitzung dem Konzept der Firma „Atmos4 GmbH“ (Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit dem Lörracher Architekturbüro „Wilhelm und Hovenbitzer PartGmbB Freie Architekten“ zustimmen. Foto: Petra Martin (Archiv)

Uehlin-Häuser: Verwaltung empfiehlt das Konzept von Wilhelm-/Hovenbitzer Architekten Lörrach

Bei der Gemeinderatssitzung am 11. Oktober soll darüber entschieden werden, wer den Zuschlag für das Gestaltungs- und Nutzungskonzept für die beiden Uehlin-Häuser erhält – als Grundlage für den Verkauf der Bestandsgebäude.

Von Petra Martin

Schopfheim. Die Stadtverwaltung schlägt die Firma „Atmos4 GmbH“, Karlsruhe, in Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Wilhelm und Hovenbitzer PartGmbB, Lörrach, vor.

Laut Verwaltung sind drei Angebote eingegangen, die alle die wesentlichen Vorgaben der Ausschreibung erfüllt hätten. Nach ausführlicher Beratung habe die Jury entschieden, dem Gemeinderat das Lörracher Büro vorzuschlagen. Die Jury bestand im wesentlichen aus Vertretern der Stadtverwaltung und der Fraktionen sowie einem Architekten aus Freiburg.

Die Firmen aus Karlsruhe und Lörrach hätten bei der Überarbeitung alle wesentlichen Empfehlungen der Jury berücksichtigt.

So würden der Rücksprung an der Ecke Scheffelstraße und die Verglasungen übers Eck nun deutlich besser in die Fußgängerzone einleiten. Die Flexibilität im Erdgeschoss ermögliche sowohl eine großflächige Nutzung als auch die Unterteilung in kleinere Einheiten, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für die Ratssitzung. Ein Café sei als attraktiver Treffpunkt möglich, vielleicht sogar mit Außenbestuhlung, und seitens des Investors ausdrücklich gewünscht.

Gegenüber dem ursprünglichen Entwurf des Büros sei die Höhe des Gebäudes im Zuge der Überarbeitung um rund einen Meter zur besseren Ausnutzung im Dachgeschoss erhöht und gehe über die Höhe der Nachbargebäude hinaus. „Der Jury war eine Abstufung gegenüber dem Gebäudebestand zur besseren Einfügung in den historischen Bestand wichtig.“

„Schlüssiges Gesamtkonzept“

Die Stadtentwicklung sei generell durch Brüche gekennzeichnet, gerade auch in der historischen Altstadt, so die Stadtverwaltung. Ein Höhenversatz sei als städtebaulich verträglich einzustufen, zumal es in der Hauptstraße noch deutlich höhere Gebäude gebe. Die geplante Bebauung bewege sich innerhalb dieses Rahmens und füge sich damit von der Höhe her in den Bestand ein.

Insgesamt stelle der vorgelegte Entwurf ein schlüssiges Gesamtkonzept dar, das den Anforderungen der Ausschreibung und den städtebaulichen Zielen der Stadt entspreche. Aus diesem Grund empfehle die Verwaltung, dem Konzept der Karlsruher und Lörracher Firma zuzustimmen – unbeschadet geringfügiger Anpassungen.

Die Verwaltung teilt ferner mit, dass ein Sportgeschäft bereits Interesse bekundet habe, sich an diesem Standort anzusiedeln – dies auf einer Fläche von 400 Quadratmetern.

In der Vorlage für den Gemeinderat heißt es, die Architekten könnten sich dies mit notwendigen Anpassungen im Entwurf vorstellen, die Karlsruher Firma verweise aber darauf, dass diese Nutzung nicht unbedingt zu einer Belebung beitrage; ein gastronomischer Betrieb biete hier mehr Möglichkeiten.

Die Stärken des Lörracher Entwurfs lägen in der klar aufgebauten Fassadengliederung, die von den Gebäuden an der Hauptstraße übernommen werde, habe die Jury festgestellt. Das Gebäude füge sich nahtlos in den Bestand ein, die Grundrisse seien funktional aufgebaut.

Thomas Kuri schlägt Marktkonzept vor

Im Untergeschoss ist laut Entwurf der Standort für die historische Druckerpresse vorgesehen; damit diese sichtbar wird, sei darüber, im Erdgeschoss, ein Glasboden geplant.

Auch Teile des alten Bruchsteinmauerwerks im Keller sollen, wenn möglich, erhalten werden. Das Grundstück werde fast vollständig überbaut.

CDU-Stadtrat Thomas Kuri schlug in einer Jurysitzung vor, fürs Erdgeschoss ein Marktkonzept zu erstellen, was einhellig begrüßt worden sei. Hiermit solle sichergestellt werden, dass möglichst den ganzen Tag über eine Belebung stattfinden kann. Dies könne durch unterschiedliche Angebote geleistet werden, vom Brötchen holen am Morgen bis zum Aperitif am Abend.

Der Jury schien es zusammenfassend wichtig, dass das Gebäude die Flucht des Nachbargebäudes in der Hauptstraße übernimmt, um eine Einleitung in die Fußgängerzone herzustellen. Das Erdgeschoss solle an der Gebäudeecke zur Scheffelstraße geöffnet werden, auch wenn dadurch die Fassadenregulierung nicht eingehalten werden könne, und im Erdgeschoss sollte es möglich sein, statt der zwei geplanten Läden ein durchgängiges Geschäft vorzusehen.

Der Gemeinderat berät darüber am Montag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr in der Stadthalle.

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