Schopfheim „Berechnungen nicht realistisch“

Markgräfler Tagblatt
Josha Frey schaltet sich in die Ärztediskussion ein. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Ärzteversorgung: Landtagsabgeordneter Frey schreibt an Kassenärztliche Vereinigung

Schopfheim . Die „Ärzteversorgung“ bleibt weiter ein Thema. Jetzt hat sich der Landtagsabgeordnete der Grünen, Josha Frey, in einem Schreiben erneut an die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) gewand.

Damit reagiert er laut Pressemitteilung als örtlicher Abgeordneter und als Mitglied des Sozialausschusses des Landtags auf den Hilferuf einiger Ärztes aus dem Wiesental, die Anfang Juli die KVBW auf die befürchtete Unterversorgung im Mittleren Wiesental zum Jahresende aufmerksam gemacht.

In dem Schreiben hatten die Ärzte die Sorge geäußert, dass durch die – meist altersbedingten – Ausfälle von Hausärzten bald mindestens 5 000 Patienten von Unterversorgung bedroht seien.

Denn für die von Schließung betroffenen Praxen konnten bisher keine Nachfolger gefunden werden. In diesem Zusammenhang hatten die Ärzte die Einrichtung einer Notpraxis bis Ende 2019 gefordert (wir berichteten).

Schon im Jahr 2017 habe er bei einem Runden Tisch festgestellt, dass die Versorgungslage im Kleinen Wiesental angespannt sei, so Josha Frey. Doch auf Seite der KVBW werde offenbar immer noch kein dringender Handlungsbedarf gesehen. Dort heißt es, es gebe noch keine (drohende) Unterversorgung. Daher greife die von der KVBW ausgeschriebene „Ziel und Zukunft“ Förderung, die den Ärztemangel begegnen soll, nicht.

„Dass trotz der schon seit langem bekannten Problemanzeigen aus dem Wiesental noch keine Besserungen feststellbar sind, verdeutlicht mir erneut, dass die Berechnungsgrundlagen für die Besetzung von Praxen nicht realistisch sind und die KVBW diese dringend anpassen muss“, stellt Josha Frey fest.

Nachdem Ende Juli ein Antrag einer Schopfheimer Ärztin auf Förderung nach dem Projekt „Ziel und Zukunft“ abgelehnt wurde, beschloss Josha Frey, erneut an die KVBW zu appellieren.

„Ich möchte Klarheit darüber schaffen, auf welcher Grundlage die Versorgungslage bewertet wird. Die KVBW muss ihren Sicherstellungsauftrag nachgehen und die Lage vorrausschauend betrachten und nicht auf der Basis von Zahlen aus der Vergangenheit.“

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