Schopfheim Bereit für die Suche nach Vermissten

Markgräfler Tagblatt
Ein Rettungshund der Malteser auf Spurensuche. Foto: Rolf Rosendahl Foto: Markgräfler Tagblatt

Malteser: Prüfung für Rettungshundestaffeln bei der Schillerlinde / Tagesbestes Duo aus Schopfheim

Für viele Menschen ist die Arbeit mit Rettungshunden in ihrer Vorstellung eng verbunden mit der Suche nach Verschütteten in Erdbebengebieten oder nach Schneelawinen.

Von Rolf Rosendahl

Schopfheim . Obwohl beide Szenarien im Südschwarzwald zum Glück eher selten auftreten, trainiert die Rettungshundestaffel (RHS) der Malteser in Schopfheim wöchentlich, um die Einsatzbereitschaft ihrer Teams zu gewährleisten.

Immer wieder wird die Staffel alarmiert, um vermisste Personen in oft schwer zugänglichem Gelände mit dichtem Bewuchs zu suchen – Touristen, die die Orientierung verloren haben, Demenzkranke, die hilflos umher irren.

Konzentrierte Sucharbeit und absoluter Gehorsam werden dabei von den eingesetzten Suchhunden verlangt. Der Hundeführer muss einerseits in der Lage sein, sein Tier zu „lesen“, das heißt die Signale seines Tiers richtig zu deuten, aber andererseits auch seine Einsatzstrategie den landschaftlichen und meteorologischen Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Außerdem ist bei den Maltesern die Qualifikation als Einsatzsanitäter für jeden Hundeführer verpflichtende Grundvoraussetzung.

Bei den Prüfungen, die jedes Team alle zwei Jahre neu bewältigen muss, hat der Hundeführer theoretische Kenntnisse aus den Bereichen Medizin, Tiermedizin, Kynologie, Einsatztaktik und Kartenkunde vorzuweisen. Anschließend muss er mit dem Hund verschiedene praktische Prüfungsteile wie Unterordnung und Anzeigeverhalten demonstrieren, bevor es zur tatsächlichen Suche von versteckten Personen geht.

Acht Teams traten jüngst an der Schillerlinde zur Prüfung an, davon fünf Teams von der RHS der Malteser im Wiesental, zwei Teams aus Reutlingen-Esslingen und ein Team aus Freiburg.

Das Szenario war, dass eine Wandergruppe in ein Unwetter geraten war, einen Unterschlupf suchen musste und dabei getrennt wurde. Acht Wanderer kamen gesund im Hotel an, zwei blieben vermisst.

Der Hundeführer musste sich zunächst bei der Einsatzleitung melden und diverse Information abfragen. Er erhielt dann eine Karte zur besseren Orientierung, musste seine Einsatztaktik darstellen und startete anschließend die Suche, dabei hatte er 20 Minuten Zeit für eine Fläche von 30 000 Quadratmeter.

Nach Auffinden der Versteckpersonen mussten die Retter Erste Hilfe leisten. In diesem Fall war eine Person bewusstlos, eine weitere Person war stark unterkühlt und hatte zudem eine Kopf- und Beinverletzung. Nach den primären Maßnahmen mussten die Hundeführer Meldung erstatten sowie weitere Einsatzkräfte anfordern.

Mit Alexandra Hauser und ihrem Hund „Luca“ schnitt ein Team der Malteser aus Schopfheim am besten ab.

„Dank der Unterstützung der Stadt, die das Bauhofgelände zur Verfügung stellte, und dem MSC, dessen Motocross-Areal wir nutzen durften, war ein reibungsloser Prüfungsablauf gewährleistet“, resümierte Organisatorin Jasmin Steinhaus.

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