Souverän bei all diesen auch darstellerischen Einlagen war der international erfahrene Dirigent Krastin Nastev, der oftmals selbst zum Teil der Szenerie wurde und seinen Chor auch noch aus dem eigenfüßigen Mitschwingen im Walzerreigen heraus den Takt vorgab.
Nachdem der erste Teil des Fahrnauer Vortrages sich aus leichtfüßiger Operetten- und Musical-Musik gespeist hatte, kam der zweite Teil mit Auszügen aus der großen Opernliteratur reichlich gravitätisch daher: Auf dem Programm stand die italienische Oper etwa mit „Turandot“, „La Traviata“ und „Madam Butterfly“ von Puccini, oder mit Verdis „Die Macht des Schicksals“. Daneben kam das deutsche Schwergewicht Richard Wagner mit Auszügen aus „Lohengrin“ zu Gehör, und ebenso Smetanas „Die verkaufte Braut“.
Tragende Säule in einem solchen auf Musicals, Operetten und Opern ausgerichteten Repertoire sind natürlich die Solisten. Hier stellten mit Stephanie Welte (Sopran) sowie Hansjörg Ebner und Manfred Vogt (beide Tenor) drei Fahrnauer Eigengewächse ihre Stimmkraft unter Beweis; mit Ouided Khachnaoui und Sybille Hermann präsentierte sich in „Die Schatten werden länger“ aus dem zeitgenössischen Musical „Elisabeth“ ein Gast-Duett aus Grenzach-Wyhlen. Weiterer Gast von außerhalb war der Tenor Ignasi Cristia aus Katalanien.
Vor allem aber war es die bulgarische Sopranistin Svetlana Doneva, die in Fahrnau ihre umfassende internationale Sangeserfahrung auf die Bühne packte und die solistischen Glanzpunkte des Programmes setzte.
Bulgarische Solistin mit berückendem Vortrag
Besonders berückend beispielsweise war Donevas Vortrag von „La vergine degli Angeli“ aus Verdis „Die Macht des Schicksals“, der das Publikum zunächst in fasziniertes Lauschen bannte und es dann zu frenetischem Applaus trieb.
Der Gesangverein lieferte den Solisten das rein und differenziert intonierende Fundament. Bestens zur Geltung kam die Ensemblequalität des Gesangvereins darüber hinaus immer auch dort, wo es für sich stand: So beispielsweise im „Chor der Brautleute“ aus Smetanas „Die verkaufte Braut“.
Eine neue Klangfarbe brachte zwischen den „Fahrnauer“ Konzertteilen die Singgemeinschaft Grenzach-Wyhlen ins Geschehen: Als reiner Männergesangverein intonierten die etwa 30 Gäste klassisch gesetzte Chorliteratur. So zum Beispiel zwei für Chorgesang arrangierte „Ungarische Tänze“ von Johann Brahms, oder Wilhelm Heinrichs tschechische Tanzlieder „Cekolina“. Als verbindendes Element zwischen den unterschiedlichen Repertoires aus Fahrnau und Grenzach-Wyhlen diente Dirigent Nastev: Er hat seit jüngerer Zeit beide Chorgemeinschaften unter seinen Fittichen.
Die Klavierbegleitung lag den ganzen Abend über in den virtuosen Händen von Lyudmilla Nazarenko; die inhaltlichen Schneisen schlugen Klaus Brust und Heike Hauser in ihrer Moderation.