Bürgermeisterwahl: Schon mehr als 1800 haben abgestimmt / 15 710 Wahlberechtigte
Das Wahlfieber steigt: Noch zwei Tage, dann entscheiden die Schopfheimer, wer ihr neues Stadtoberhaupt wird – Roland Matzker, Dirk Harscher, Thomas Gsell oder Josef Haberstroh.
Von Werner Müller
Schopfheim . Eine überaus stattliche Anzahl von Wählern konnte es indes kaum erwarten und hat die Stimmen schon jetzt abgegeben: Bis gestern flatterten jedenfalls schon 1977 Wahlbriefe ins Rathaus.
Das ist Post von mehr als zehn Prozent aller Wahlberechtigten und markiert einen neuen Rekord. Zum Vergleich: Bei der Bürgermeisterwahl vor acht Jahren gaben 1082 Wähler ihre Stimmer brieflich ab – gerade mal halb so viele wie jetzt.
Ob dieses Briefwahl-Plus ein Indiz für eine insgesamt höhere Wahlbeteiligung darstellt, wird sich am Sonntagabend um 18 Uhr erweisen. Wahlleiter Gregor Hodapp wagt diesbezüglich keine Prognose. Er weist vielmehr darauf hin, dass der Anteil der Briefwähler seit Jahren grundsätzlich steigt – während zugleich die Wahlbeteiligung insgesamt sinkt.
Bei der Bürgermeisterwahl vor 16 Jahren zum Beispiel machten im ersten Wahlgang noch 55,2 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz auf den Stimmzettel, vor acht Jahren war es nur noch 48,2 Prozent. Für die Markgrafenstadt nicht gerade ein Ruhmesblatt: Landesweit lag in den vergangenen acht Jahren die Wahlbeteiligung nach Angaben von Gregor Hodapp im Durchschnitt jeweils über 50 Prozent.
Wie auch immer: Am Sonntag sind 15 686 Schopfheimer zur Wahl aufgerufen, fast 600 mehr als 2010. Das liegt auch, aber nicht nur daran, dass erstmals auch 16- und 17-Jährige wahlberechtigt sind. Mitstimmen dürfen zudem Bürger aus EU-Ländern, die seit mindestens drei Monaten ihren Wohnsitz in der Markgrafenstadt haben.
Die Antragsfrist für Briefwahl läuft am heutigen Freitag um 12 Uhr aus. Bürger, die glaubhaft machen können, dass sie keinen Wahlschein erhalten haben oder plötzlich erkrankt sind, können bis Samstag um 12 Uhr beziehungsweise bis Sonntag um 15 Uhr im Rathaus einen neuen Wahlschein beantragen.
Briefwähler sind verpflichtet, selbst dafür zu sorgen, dass der Wahlbrief bis spätestens Sonntag um 18 Uhr im Wahlamt eingeht. In den Wahllokalen werden keine Wahlbriefe angenommen.
Beim Urnengang am Sonntag gibt es 24 Wahlbezirke – 20 reguläre sowie vier Briefwahlbezirke. Die Wahllokale sind, wie gewohnt, von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Sie sind laut Gregor Hodapp zwar nicht „barrierefrei“ im strengen Sinne, aber dennoch „gut erreichbar“ mit Rollstuhl oder Rollator.
Die öffentliche Auszählung der Stimmen beginnt unmittelbar nach 18 Uhr. Die EDV-Abteilung der Stadtverwaltung präsentiert die einlaufenden Ergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirken im Rathaussaal und überträgt sie zugleich live in die Stadthalle. Die Bürger können die Auszählung auch über das Internet auf der Homepage der Stadt verfolgen.
Der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Amtsinhaber Christof Nitz, gibt das Endergebnis im Rathaussaal und danach in der Stadthalle bekannt. Wenn alles glatt läuft, rechnet Gregor Hodapp mit dem Ergebnis gegen 19.30 Uhr.
Erreicht keiner der vier Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit (mehr als die Hälfte alle abgegebenen gültigen Stimmen), ist eine Neuwahl erforderlich. Diese findet am Sonntag 21. Oktober, statt. In diesem Fall sind vom 8. bis 10. Oktober neue Bewerbungen.
Wer von den sechs Kandidaten, die derzeit auf den Stimmzetteln stehen, kein zweites Mal antreten will, muss seine Bewerbung im gleichen Zeitraum zurückziehen.
Zum Sieg im zweiten Wahlgang bedarf es dann nicht mehr der absoluten Mehrheit, die einfache reicht vielmehr. Bürgermeister ist folglich also, wer die meisten gültigen Stimmen auf sich vereinen kann.
Weitere Informationen: Die Stadt veröffentlicht die Einzelergebnisse aus den Wahlbezirken und das Gesamtergebnis aktuell im Internet unter www.schopfheim.de.
