Im warmen Tieftonfundament versank indes der Kantor bei seiner Version von „Meine Seele ...“, der sich als Pendant ein sanftes französisches Weihnachtsoratorium anschloss. Hohe Fingerfertigkeit Mölders umgab das letzte Bach-Stück „Kommst du nun ...“, um zu Bartholdys zartem „Sei stille ...“ zu schwenken. Hier wie beim Noël-Oratorio brillierte die Sängerin hinsichtlich Dynamik. Mit der facettenreichen Telemann-Kantate „Mein Glaube ...“ nahte ein nächster abwechslungsreicher Glanzpunkt.
Dritte im Bunde war Sprechkünstlerin Doro Wolfsberger im Altarraum. Ihr oblag, den Verlauf mit Versen und Geschichten zu spicken, die Weihnacht und Winter thematisierten. Den roten Faden bildete „Winterliches Chaos“ von Rosendorfer, bekannt als feinsinniger Inszenator.
Auch der Abend selbst zeugte von durchdachter Regie, die auf kollektives Einstimmen beim Schlusslied „Tochter Zion“ hoffte – ein Wunsch, den das erfreute Publikum nur zu gern erfüllte.