Schopfheim Brücken: „Wir sind gut aufgestellt“

Markgräfler Tagblatt

Zustandsbericht: Stadt kontrolliert Bauwerke regelmäßig / Von drei „kritischen“ sind zwei bereits saniert

Über sieben Brücken musst du geh’n: Der alte Schlagertitel bekommt nach dem katastrophalen Brückeneinsturz in Genua mit mehreren Dutzend Toten ungeahnte Brisanz. Und viele stellen sich die Frage: Wie sicher sind die Brücken in der Markgrafenstadt?

Schopfheim .„Die Brücken in Schopfheim befinden sich in einem durchaus befriedigenden Zustand“, heißt es im aktuellen offiziellen Prüfbericht der Stadt. Dieser stammt aus dem Jahr 2016. Er enthielt die Bilanz des letzten Prüfungszyklus für alle hiesigen Brücken.

Für den Nachweis der Verkehrssicherheit ist die Stadt verpflichtet, binnen sechs Jahren alle Brücken auf ihrer Gemarkung zu kontrollieren und deren baulichen Zustand zu klassifizieren.

Die Noten reichen dabei von eins („sehr guter Bauwerkszustand) bis vier („ungenügender Bauwerkszustand“). Ab einer Bewertung zwischen 3 und 3,4 gilt der Bauwerkszustand als „kritisch“ und die Verkehrssicherheit als „beeinträchtigt“. In diesen Fällen ist sowohl eine „umgehende Instandsetzung“ erforderlich als auch eine sofortige Nutzungseinschränkung.

In Schopfheim unterliegen insgesamt 87 Brücken der Überwachungspflicht. Die Stadt lässt sie nicht alle auf einen Schlag kontrollieren,

Bauhof prüft die Brücken routinemäßig

sondern im sechsjährigen Turnus jeweils etwa 15 von ihnen pro Jahr.

Das Ergebnis: Die allermeisten Schopfheimer Brücken befinden sich in einem sehr guten bis guten Zustand mit Noten zwischen 1,0 und 2,2. Knapp 20 befinden sich in einem immer noch unproblematischen Bereich von 2,3 bis 2,9 („befriedigend"). Von allen Brücken lagen bei der bislang letzten Kontrollrunde nur deren drei in einem kritischen Bereich.

Das war zum einen die Stahlbetonbrücke im Dammweg, die im Zuge der Erschließung derzeit erneuert wird. Bei der zweiten – mit einer Benotung von 2,9 („noch ausreichender Bauzustand) versehen – handelt es sich um die Brücke an einem landwirtschaftlichen Weg an der Kleinen Wiese zwischen Langenau und Enkenstein. Da ging die Sanierung erst dieser Tage zu Ende.

Das dritte kritische Bauwerk ist eine Stahlbetonbrücke über das Wuhr bei der Friedrich-Ebert-Schule, die die Stadt 2016 sicherheitshalber für schwere Objekte über 2,5 Tonnen sperren ließ. Für Fußgänger und Radfahrer sei sie „gefahrlos nutzbar“, so urteilten die Gutachter seinerzeit. Für 2019 sind Haushaltsmittel in Höhe von 43 000 Euro für die Sanierung eingeplant.

Bei etlichen anderen Brücken stellten die Prüfer lediglich kleinere Mängel fest, die im frühen Stadium mit geringem Aufwand zu beheben waren. Die Stadtverwaltung beschloss seinerzeit mit Blick auf das Ergebnis des Abschlussberichtes, künftig durch den Bauhof regelmäßige Routineprüfungen vornehmen zu lassen.

Wie wichtig diese sind, erwies sich erst vor kurzem. Zog eine der Kontrollen doch einschneidende Konsequenzen nach sich. Wegen „statischer Mängel“ sperrte die Stadt die Wiesebrücke beim Golfplatz in Ehner-Fahrnau für den Verkehr (wir berichteten). Lediglich Fußgänger und Radfahrer dürfen den Steg noch benutzen. Ob die Brücke – als Zufahrt zum Golfplatz ausgewiesen – noch

sanierungsfähig ist oder ob doch ein kompletter Neubau vonnöten ist, sollen weitere Untersuchungen zeigen.

„Unsere Kontrollen zahlen sich auf jeden Fall aus“, betont Gerd Woop. Der Tiefbauamtsleiter sieht die Stadt in Bezug auf ihre 87 Brücken insgesamt denn auch „gut aufgestellt“.

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