Schopfheim Das Heft in die Hand genommen

Gudrun Gehr

Kultursommer: Erstes Open-Air-Konzert am 4. Juli / Kooperation der Stadt mit „Akustik in Agathen“

Schopfheim -  Der Kulturbeauftragte der Stadt Schopfheim, Dominik Baiker, und seine Organisationspartner, darunter das Team „Akustik in Agathen“, haben kurzerhand einen eigenen Kultursommer auf die Beine gestellt.

Der Wegfall der Förderung des überregionalen Open-Air-Festivals,  geplant  im Rahmen des Kultursommers 2021, konnten die  Kulturschaffenden der Stadt Schopfheim  nicht entmutigen. Kreisweit waren im Frühjahr  20 Veranstaltungen unter dem Titel „KulturWiese 2021“ geplant, viel kreatives Potenzial lag  in den Bewerbungen.

Das Agathen-Team mit Anja Lohse und Bernhard Wehrle machte sich allen Widerständen zum Trotz auf die Suche nach einer an der Wiese gelegenen geeigneten Open-Air-Bühne.  Zügig fanden die beiden die Lösung: Die überdachte Rampe der ehemaligen Spinnerei Vogelbach an der Kraftwerkhalle in der Mattenleestraße gestaltet sich für eine musikalische Veranstaltung ideal, mit dem Vermieter wurde man schnell einig.

„Kultur ist, wenn man es trotzdem macht“

In einem Pressegespräch am Donnerstag freuten sich Dominik Baier und die Partner von „Akustik in Agathen“ auf das am 4. Juli anstehende Premierenkonzert des Schopfheimer Kultursommers. Der Kulturbeauftragte erklärte: „Wir haben das Heft nun  in die eigene Hand genommen und uns überlegt, welche Ressourcen uns zur Verfügung stehen.“

Die Stadt würde Kooperationen mit Vereinen oder bürgerschaftlichen Partnern eingehen, die musikalischen Formate mit regionalen Künstlern seien kleiner. Baiker verdeutlichte: „Musik steht bei uns im Vordergrund.“ Bernhard Wehrle stimmte dem zu: „Kultur ist, wenn man es trotzdem macht“. 

Premiere auf der Rampe mit Zisa

Für den Kultur-Start am Sonntag, 4. Juli,  wurde das Sextett Zisa aus Basel eingeladen. Die internationale und vielseitige Band hat unterschiedliche musikalische Wurzeln und will  in ihrem Weltmusik-Open-Air das Publikum auf eine musikalische Reise zu den Mittelmeerländern mitnehmen: Vom Maghreb in die Türkei und in den mittleren Osten, vom Balkan nach Süditalien bis zum Gardasee.

Die Band versteht es, das Publikum mit Tarantellas, Afrobeats und Balkangrooves einzunehmen. Sie präsentiert die musikalische Vision einer Welt ohne Grenzen und der Verschmelzung der Kulturen. Arabischer Volksgesang verwebt sich mit  Jazzgitarrensoli, rockige Basslines treffen auf Balkanmelodien und archaische Trommeln auf die sphärischen Klänge der Violine.

Nebenbei ist die Band einer der interessantesten Acts der Schweizer Worldmusic-Szene. Die Band ist in Schopfheim nicht unbekannt, bereits 2007 erfolgte ein Auftritt im Rahmen eines Schülerprojekts bei St. Agathen. 

Klappstuhlkultur wird revitalisiert

Sitzgelegenheiten beim Konzert  können auf dem Open-Air-Gelände für die Gäste nicht angeboten werden, es wird um das Mitbringen von Klappstühlen gebeten. Die Plätze werden zugewiesen. Dominik Baiker meinte: „Wir revitalisieren hier die Klappstuhl-Kultur wie bei alten Konzerten.“

Das Festivalgelände bietet Platz für etwa 100 Gäste, Getränke und Snacks müssen selbst mitgebracht werden. Das Konzert unter Corona-Schutzmaßnahmen wird bei jedem Wetter durchgeführt. Schmunzelnd meinte Wehrle: „Woodstock fand auch bei Regen statt.“

Das Konzert findet an der Kraftwerkhalle, Mattenleestraße 32, am Sonntag, 4. Juli, erstmals um 17 Uhr statt. Da größere Menschenansammlungen aus bekannten Gründen vermieden werden sollen, wird das Konzert um 19.30 Uhr wiederholt.  Die Organisatoren bitten darum, das Gelände nach den Konzerten zügig zu verlassen.

Parkmöglichkeiten gibt es am Parkplatz Nord an der Wiesebrücke und schräg gegenüber am Parkplatz Wiesenweg. Viehmarktplatz und Marktplatz sind in kurzer Entfernung. Der Eintritt kostet 14 beziehungsweise neun Euro. 

Tickets und Voranmeldungen nur über akustik-in-agathen@posteo.de.

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