Schopfheim „Das ist ein erfüllender Beruf“

Petra Martin

Hebelschule: Theresa Eckert absolvierte ein freiwilliges soziales Jahr. Für beide Seiten eine Bereicherung.

Schopfheim - Sie kennt jeden Schüler beim Namen, gehört mit zum Team und ist überall dabei, wenn zusätzliche Hilfe gefragt ist: Theresa Eckert absolviert derzeit ein freiwilliges soziales Jahr an der Johann-Peter-Hebel-Schule. „Sie ist eine unheimliche Bereicherung“, äußert sich Förderschulrektorin Stefanie Jagasia-Kramer anerkennend.

Theresa Eckert aus Todtnau wusste nach dem Abitur, dass sie beruflich „etwas mit Menschen“ machen wollte. Doch was genau es sein sollte, war ihr nicht klar genug, deshalb entschied sie sich dafür, sich zur Berufsorientierung tiefere Kenntnisse des Lehramtmetiers zu verschaffen. „Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, das freiwillige soziale Jahr an einer Gemeinschaftsschule zu absolvieren“, berichtet Theresa Eckert.

Große Bereicherung

Doch die Hebelschule als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen habe sie besonders gereizt. Lernschwache Kinder zu betreuen, sei nochmal eine ganz andere Herausforderung.

Dass ihre Entscheidung goldrichtig war, sollte sich bald herausstellen. Seit zehn Monaten schon ist Theresa Eckert mit von der Partie in der Hebelschule, und für sie ist es - ebenso für die Schule - eine Riesenbereicherung. Es sei eine Zeit, die geprägt sei durch Abwechslung, Freude und gute Erfahrungen.

Theresa Eckert ist überall dort im Einsatz, wo Bedarf besteht, mehr noch, sie ist mittlerweile in einer Lerngruppe, der Klasse vier bis sechs, fest verankert. Ihre Aufgaben sind vielfältig und verschaffen ihr einen echten Rundum-Einblick: Sie gibt Hilfestellung im Unterricht, in Kleingruppen, sie gibt PC- und Englischunterricht, bereitet den Mittagstisch zu und begleitet die Kinder zum Sportunterricht. Bauernhofprojekt, Theater, Breakdance - bei all diesen zum Unterricht gehörenden Kursangeboten ist sie zur Stelle.

Geduld aufbringen

Dass die 20-Jährige schon Erfahrung im Umgang mit Kindern mitbrachte, zum Beispiel im Rahmen des Handballsports, kam ihr ebenso zugute wie ihre persönliche Reife, da sie die Stelle nicht ganz direkt nach dem Abitur antrat. So fühlte sie sich nicht mehr ganz als Schülerin, als sie für ihre neue Aufgabe in die Hebelschule kam.

„Wenn man ein freiwilliges soziales Jahr macht, dann ist man kein Lehrer, aber auch kein Schüler, man ist etwas dazwischen“, erläutert Theresa Eckert. „Ich habe gelernt, dass man Geduld aufbringen muss“, sagt sie. Viele neue Situationen habe sie kennengelernt, und manchmal sei sie auch an ihre Grenzen gestoßen.

Von ihrer Tätigkeit in der Hebelschule habe sie nur profitiert, sie habe sich selbst besser kennengelernt, Reife dazugewonnen. „Durch meine abwechslungsreichen und spannenden Tätigkeiten und durch die Begegnungen mit Kindern verschiedenen Alters habe ich meine Stärken und Schwächen kennengelernt“, sagt sie. „Das Schönste war zu sehen, wie sich die Kinder weiterentwickeln und individuelle Fortschritte machen.“

Nun sei ihr bewusst geworden, dass sie unter der Vielfalt der sozialen Berufe den der Lehrerin wählen werde. Es sei ein sinnvoller, erfüllender Beruf, der nie langweilig werde, da jedes Kind einzigartig sei. Im Herbst will Theresa Eckert ihr Lehramtsstudium (Sekundarstufe) aufnehmen; wenn sie dann zum Beispiel in der Realschule unterrichtet, wird sie bereits Erfahrung mit inklusiven Schülern haben.

Nur Lob für junge Frau

Dass Theresa Eckert durch die Betreuung von Kindern im Handballverein, beim Ferienlager oder als ausgebildete Streitschlichterin am Schönauer Gymnasium schon eine gewisse Erfahrung mitbrachte, sei der Hebelschule sehr zugute gekommen, betont Rektorin Stefanie Jagasia-Kramer, die für die 20-Jährige, die im September 21 wird, nur Lob übrig hat.

Theresa Eckert sei eine Entlastung für die Lehrkräfte; so sei es auch für die Hebelschule ein Gewinn gewesen, dass sich Theresa Eckert dort zum „Hineinschnuppern“ in den Lehrerberuf eingefunden habe. „Sie hat es großartig gemacht, sie steht ihre Frau und macht das ganz toll“, würdigt Rektorin Jagasia-Kramer den Einsatz Theresa Eckerts. Dankbar sei die Schule der Stadt, die das freiwillige soziale Jahr fördere.

Zum nächsten Schuljahr sucht die Johann-Peter-Hebel-Schule wieder über 18-Jährige für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ), gerne auch Jungen.

Weitere Informationen

Wer Interesse hat oder Klarheit bei der Suche nach dem richtigen Beruf benötigt und deshalb wie Theresa Eckert ein solches Jahr absolvieren möchte, kann sich gerne bei der Hebelschule melden per E-Mail an: Schulleitung@hebelschule-schopfheim.de oder direkt beim Deutschen Roten Kreuz an karin.Eberle@drk-baden.de.

Infos zum freiwilligen sozialen Jahr gibt es auch unter www.drk-baden-freiwilligendienste.de.

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