Streitigkeiten auf dem Schulhof, Verhaltensauffälligkeiten, große Fehlzeiten – all das sind Anlässe, bei denen Irina Schmitz um Rat gefragt wird. Auch wenn Schüler kein Arbeitsmaterial dabei haben oder keine wetterangepasste Kleidung, kümmert sich die Schulsozialarbeiterin. Ängste wegen einer möglichen Trennung der Eltern spielen eine große Rolle bei der Arbeit. „Wie verarbeiten die Kinder eine Trennung, wie wirkt sich das auf ihr Verhalten aus?“ – das sind entscheidende Fragen, um die sich die Sozialarbeiterinnen in den Schulen kümmern müssen.
Die Stadt halte die Arbeit denn auch für sehr wichtig, betonte Fachbereichsleiter Jürgen Sänger. Sie habe 0,5 Stellenanteile an der Max-Metzger-Schule, 1,75 an der Ebert-Schule und 0,75 am Gymnasium geschaffen und bezuschusse die Personalkosten. Landkreis und Stadt beteiligten sich mit je 29 500 Euro. Bedauerlicherweise habe das Land seine Förderung eingefroren.
Die Zusammenarbeit mit der Diakonie bestehe seit rund 13 Jahren und sei sehr gut. Volker Hentschel von der Diakonie teilte mit, dass der Landkreis derzeit dabei sei, einen Kriterienkatalog zu entwickeln und dass zu hoffen sei, dass alle Beteiligten mit an den Tisch geholt würden.
Erfolge in der Schulsozialarbeit sind zwar schwer mit Zahlen beleg- oder messbar. Doch die Rückmeldungen stellten auf jeden Fall ein Qualitätsmerkmal dar und zeigten, dass Schulsozialarbeit nicht mehr wegzudenken ist, unterstrich Volker Hentzschel.
In Zeiten gesellschaftlicher und familiärer Veränderungen sowie zunehmender Mobilität werde Schulsozialarbeit als wertvolles Angebot wahrgenommen. Es gehe auch darum, Jugendlichen gute Anschlussfähigkeiten an den Beruf zu vermitteln, um weniger Arbeitslosigkeit und weniger Kriminalität entstehen zu lassen. In kurzen Zeiträumen sei ein solcher Erfolg jedoch nicht erreichbar, es bedürfe der Kontinuität.
„Viele Dinge würden später sichtbar werden, wenn wir an den Schulen nicht präsent wären“, ist sich Marlene Oehler sicher.