Schopfheim „Das kann man jetzt anpacken“

Markgräfler Tagblatt

Attraktive verkehrsfreie Innenstadt: BI pocht auch im neuen Jahr auf die Umsetzung vorhandener Ziele

Schopfheim - Die Bürgerinitiative „Attraktive verkehrsfreie Innenstadt“ (BI) will sich mit dem Jahreswechsel wieder stark machen für die weitere Entwicklung der attraktiven Stadt. Im vergangenen Jahr hatte die BI ihre jährliche Veranstaltung mit Jugendlichen zusammen zur Stadtentwicklung coronabedingt nicht stattfinden lassen.

In diesem Jahr hofft die BI, dieses Projekt als weitere Informations- und Diskussionsmöglichkeit auch für die Verwaltung und den Gemeinderat durchziehen zu können. In Zeiten der Pandemie erwarteten die Bürger und die BI geeignete Vorbereitungen seitens der Verwaltung und des Gemeinderates zur weiteren Stadtentwicklung, heißt es in einer Pressemitteilung der BI.

Dazu bedürfe es zusammen mit dem City-Management einer klaren Zuweisung von internen Verantwortungen in Sachgebieten wie Stadtplanung, Wirtschaftsförderung, Kultur- und Tourismusangeboten und Handlungsfeldern aus dem Leitbild der Stadt.

„Erstes Ziel muss die lang ersehnte Erstellung eines Stadtentwicklungsplanes für die nächsten 15 Jahre sein“, meint die BI. Dazu gebe es genügend Gutachten, gute Vorschläge und konkrete Anregungen, vorab das umfangreiche und vom Gemeinderat „ratifizierte“ Gutachten des Lörracher Stadtsoziologen Acocella, das in großen Teilen immer noch nicht umgesetzt worden sei, wie die BI bedauert.

Dann lägen beispielhafte und per Exkursion besichtigte Projekte der Stadt Nagold vor, die wohl noch nicht detailliert gesichtet und in einen umfassenden Umsetzungsplan gestellt worden seien. Nehme man dies alles ernst, dann fielen Aufgaben an, die trotz der angespannten Finanzlage angepackt werden müssen und können, wie sich die BI überzeugt zeigt.

An oberster Stelle stehe die Einrichtung des City-Managements seitens der Verwaltung in Kooperation mit dem Gewerbeverein, der seine Zustimmung längst signalisiert habe. Die Städte Nagold und Rheinfelden hätten dazu einen Experten beziehungsweise eine Expertin eingesetzt, die sich in der Stadtentwicklung engagieren und Impulse vor allem auch für den Einzelhandel und die Kultur geben.

Für die Stadt sei die Planung sowohl des Autoverkehrs als auch der Rad- und Fußgängerwege voranzutreiben. Die BI, der Seniorenrat, die Initiativgruppe „Langsamer Verkehr“ und die IG Velo hätten hierzu Konzepte ausgearbeitet, und die BI habe der Verwaltung eine Skizzierung der Fußgängerströme bereits 2020 vorgelegt.

Die Parkplätze seien auf wenige „Sammelstellen“ zu konzentrieren und zu reduzieren. Es bleibe vielen Bürgern unverständlich, warum man nicht entsprechend dem Acocella-Vorschlag die Autos vom Marktplatz weglenke zur Uehlin-Tiefgarage, die nahezu konstant 34 bis 39 freie Autoparkplätze ausweise.

Entgegen von Stimmen in Verwaltung und Gemeinderat wollten viele Bürger die Hebelschule nicht als „Tafelsilber“ veräußern.

Der ehemalige Stadtrat Blum habe diesbezügliche Vorschläge der Verwaltung und dem Gemeinderat vorgelegt. Und in diesem Zusammenhang würden immer mehr Stimmen laut „gegen die totale Verbauung unserer Stadt“, so die BI in ihrer Pressemitteilung.

Nach zwei „Bau-Bürgermeistern“ sollte eine besonnene Überprüfung und öffentliche Diskussion über die „Baulust“ stattfinden.

Ein für Fußgänger jeglichen Alters wichtiges Detail: Der lange geplante Übergang von der Scheffelstraße zum Lindenplatz warte auf seine wenige Kosten verursachende Realisierung, so die BI. Auch ohne nochmalige Diskussion im AK Innenstadt könne eine kostengünstige Umgestaltung der Hauptstraße (im partiellen Rückgriff auf Pläne der Firma Diewald) in Angriff genommen werden.

Eine kurzfristige Sperrung zwischen Hebelstraße und Sparkasse sei notwendig, wenn die bis mindestens Ende Februar geltende Zwei-Meter-Abstandsregel eingehalten werden solle. Die Bürgersteige seien an vielen Stellen zu schmal, oder man nehme vorübergehend die Autoparkplätze weg.

Der mit sehr vielen Bürgern geteilte Wunsch nach einer autofreien Innenstadt werde die BI mit Nachdruck weiter verfolgen. Erfolg habe dieser Prozess nur, wenn wie in Nagold und Rheinfelden eine Führungsinitiative dahinter stehe.

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