Schopfheim Dauerläufer macht den Narren Beine

Markgräfler Tagblatt

Fasnachtsauftakt: Kai Horschig übernimmt als am Kronenbrunnen Statthalter die Macht.

Schopfheim - Er ist Extremsportler, Stadtrat, Ortschaftsrat und Enninger. Jetzt hat sich Kai Horschig noch ein weiteres Amt aufgehalst: Am 11.11. kürten ihn die Aruba-Narren zum Statthalter, zum Regenten der fünften Jahreszeit.

Sein Los trug „Kai us de Bismarckstroß“ mit großer Gelassenheit. Nachdem er das närrische Gewand zum Fasnachtsauftakt am Kronenbrunnen übergestreift hatte, legte er gleich los. So möchte er im Interesse aller Schopfheimer versuchen, den Übergang von einem Rathauschef Christof Nitz, der „nümmi will“, zum neu gewählten Dirk Harscher, der „no nit chann“, reibungslos über die Bühne bringen. Damit erfüllte er das Motto der neuen Fasnachtskampagne schon mit Leben, das da lautet: „Vom Joomere wird’s au nit besser!“

Müsli Klaus Strauß hatte die Losung aus dem Kronenbrunnen gehoben: „Wer joomeret, der isch nit z’friide. D’Gründ dodefür, die sin verschiide. Eins isch sicher, liebi Lütt, joomere bringt meischtens nüt. Vom Joomere isch allerorte selte öbis besser worde.“

Elf laute Böllerschüsse

Den Wechsel an der Rathausspitze hatten die Hurlibaus-Kanoniere mit elf lauten Böllerschüssen eingeleitet. Dann machten es die beiden Vorgänger-Statthalter „Frank vo de Hanfi“ (Frank Pfeiffer) und „Öhrly vom Bugg“ (Erich Lacher) spannend, weil ihr Nachfolger angeblich „kalte Füße gekriegt“ habe. Plan B müsse her, sagten sie. Dieser vermeintliche „Plan B“ entpuppte sich als Kai Horschig, der am Kronenbrunnen tat, was er am besten kann: laufen. „Wer 200 Kilometer vo Athen nach Sparta renne cha bi 35 Grad, der cha au in Schopfe Statthalter mache“, sagte Pfeiffer unter großem Beifall.

Denen hatte Klaus Strauß zuvor reinen Wein über den Wahlausgang eingeschenkt: „D’Parteilüt, sälli mit’m ‚C‘, hesch bedröppelt chönne seh. De Fliegeträger Haberstroh, cha wieder z’ruck uf Breitnau goh, un dört todernscht un nit zum Lache, ein uf Veraltungsprofi mache“.

Olympiamedaillen könne es in Schopfheim regnen, wenn „Fettnäpflidalpe“ olympisch würde. Ein Beispiel sei die Entscheidung, die Scheffelstraße zur Einbahnstraße umzufunktionieren. „De ganz Verkehr goht, jerenei, jetz eifach an de Schul vorbei“, schimpfte Strauß, dem es auch ein Dorn im Auge ist, dass „de Citybus noch Citybus heißt“, obwohl er „us de City dus“ sei.

Profunde Hilfe bei allen Problemen

Ein Trost nur, dass Kai I. jetzt die Dinge in die Hand nimt. „Es isch jetz fertig mit joomere un klage: do hab ich jetz öbbis zum sage“, machte er seinen Zuhörern Mut und gab zu, profunde Hilfe bei allen Problemen zu haben: „Hab ich Probleme, ich kenn mien Retter, Thomas Gsell, Burgistellvertreter. Denn find ich immer schnell, des isch de Knüller, der hockt immer bim Tessi mit em MT-Müller.“

Kai I. forderte dazu auf, mit allen Sorgen zu ihm zu kommen. „Jedem Verein wird ich si Zuschuss b’sorge“, versprach er. „Ob Duschi, Vereinsheim oder Bouleplatz im Oberfeld – kei Projekt koschdet zuviel Geld.“

Dem alten Burgi trug er drei Aufgaben an: Zum einen sollte der aus dem hässlichen Kreisel Richtung Wiechs zum Narrenkreisel umgestalten, einen Narrenlauf mit mindestens 1111 Metern organisieren und anstelle des Beachvolleyballturniers und in Ergänzung des Sommersounds ein Narrensoundfestival im Narrenkeller organisieren. Christof Nitz durfte wählen – und entschied sich für den Narrenlauf, weil er schon immer den Wunsch hatte, Kai Horschig auf einer solchen Strecke zu besiegen.

Nachfolger Dirk Harscher dagegen durfte nicht wählen. Ihm trug der Statthalter auf, in Langenau wieder „für e Fasnacht“ zu sorgen.

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