Schopfheim „Demokratiebus“ auf Tour

Anja Bertsch
Zahlreiche Aktivitäten planen die Nachwuchsparlamentarier in diesem Jahr. Foto: Anja Bertsch

Jugendparlament: Nachwuchspolitiker planen ein ganzes Bündel von Projekten.

Schopfheim - „Demokratiebus“ beim Frühlingsfest, Besuch der Gemeinderatsfraktionen und Kooperation mit anderen Jungpolitikern im Landkreis: Mit einem ganzen Bündel an Projekten macht sich das neu gewählte Jugendparlament (Jupa) ans Werk.

Nachdem bei der konstituierenden Sitzung im Dezember vor allem Formales auf der Tagesordnung stand, ging es beim jüngsten Treffen im Ratssaal um Inhalte – und davon gibt’s jede Menge.

Fürs neue Amt wappneten sich die zwölf Jungparlamentarier unlängst auf einem Wochenseminar. Auf der Agenda: eine praxisnahe Trockenübung in Form einer Polit-Simulation, in der die Jungpolitiker in (Parteien)rollen modellhaft ein Projekt umsetzten sollten, sowie eine Ideenwerkstatt für konkrete Projekte, die die Jugendlichen in Schopfheim anschieben wollen.

Sich zeigen, den direkten Kontakt suchen – mit Jugendlichen, aber auch mit der weiteren Öffentlichkeit und nicht zuletzt mit den Stadträten: Unter dieser Devise stehen zahlreiche Aktivitäten der Nachwuchsparlamentarier. So sollen die Jupa-Homepage und vor allem der Facebook-Account wieder aktiviert werden; zusätzlich zeigt sich das Jupa künftig auf Instagram. Für die verstärkte Präsenz haben Jupa-Mitglieder bereits ein Logo entworfen.

Präsenz zeigen

Neben den digitalen Auftritten wollen die Jupas aber auch bei etlichen „analogen“ Projekten Präsenz zeigen. Auf eigene Faust wollen sie ein Sommerfest bei der Skateranlage auf die Beine stellen und Jugendversammlungen organisieren, um mit den Jugendlichen direkt in Kontakt zu kommen – und dabei zum Beispiel konkret zu erfragen, welche Orte sich die Jugendliche im öffentlichen Raum wünschen.

Eine erste Jugendversammlung ist für den Herbst anvisiert; je nach Resonanz könnte das Format dann alle paar Monate stattfinden, so die Idee. Auch bei anderen Veranstaltern ist das Jupa offenbar heiß begehrt. So flatterten den Jungpolitikern Einladungen zur Teilnahme am Städtlifest, am Seniorentag und am verkaufsoffenen Sonntag auf den Tisch.

Die Frage, ob man all diese Angebote annehmen soll, sorgte in der Sitzung für engagierte Diskussionen. Aus dem Jugendparlament selbst wie von Jugendreferentin Katja Janker und Streetworker Ahmed Keskin gab es Ratschläge, den Ball erst einmal flach zu halten und sich nicht gleich zu viel aufzubürden. Letztlich setzen sich in einem Abstimmungsmarathon aber diejenigen durch, die die Teilnahme an den verschiedenen Aktionen befürworteten.

So werden die Jugendparlamentarier also beim Frühlingsfest mit dem von der Initiative „Farbe bekennen“ gestellten „Demokratiemobil“ auf ihre Arbeit aufmerksam machen und bei ihren Altersgenossen die Werbetrommel rühren für die Kommunal- und Europawahlen, bei der bereits ab 16 Jahren gewählt werden darf. Gesicht zeigen und vielleicht ein wenig Geld einnehmen ist die Devise beim geplanten Waffelstand auf dem Städtlifest.

Im Sinne der generationenübergreifenden Kooperation schließlich werden die Jugendlichen beim Seniorentag im Mai den „Selbsterfahrungsraum“ betreuen, in dem die Menschen mit diversen Utensilien wie Rollator, Rollstuhl oder Brille die Einschränkungen des Alters simulieren können.

Kontaktpersonen

Um einen guten Draht zum Gemeinderat zu gewährleisten, bestimmte das Jugendparlament konkrete Ansprechpartner für jede Fraktion. Stadräte aus fast allen Fraktionen, die im Ratssaal anwesend waren, begrüßten die Installation von Ansprechpartnern und luden die Jugendlichen ein, zu den Fraktionssitzungen zu kommen. Auch für die Schulen benannte das Jupa Kontaktpersonen.

Zusätzlich können die Jupas sich auch vorstellen, sich jenseits der Stadtgrenzen zu vernetzen und sich mit anderen Jungparlamentariern im Kreis auszutauschen. Ein erstes Gespräch mit dem Kreisjugendring ist für nächste Woche geplant.

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