Schopfheim „Den Schmerz in den Griff kriegen“

Markgräfler Tagblatt
In einer Gruppe zu trauern, empfinden viele Menschen als trostreich. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Trauergruppe: Nächstes Kennenlern-Treffen am 10. November

Schopfheim (hjh). „Trauer ist keine Krankheit“: Dies betont die Hospizgruppe des Diakonischen Werks und lädt Menschen, die in solch bitteren Stunden nicht allein sein möchten, ein, Mitglied einer Trauergruppe zu werden.

Denn: „Auch wenn Trauernde oft reichlich Kraft in sich tragen, kann es überaus hilfreich sein, sich unter Gleichgesinnten Unterstützung zu holen“, weiß Lore Barnet, die Koordinatorin der ambulanten Hospizgruppe aus Erfahrung.

In einer Runde mit acht bis zehn Teilnehmenden ungestört trauern zu dürfen und zu erfahren, wie andere mit dem Schmerz fertig werden, kann sehr trostreich sein.

Vor diesem Hintergrund wies Lore Barnet anlässlich eines Pressegesprächs auf das nächste Kennenlern-Treffen am Freitag, 10. November, von 18 bis 20 Uhr in den Räumen des Diakonischen Werks (Hauptstraße 94) hin.

Bei dieser Gelegenheit bestätigten zwei Männer und eine Frau als ehemalige Mitglieder einer Trauergruppe die überaus positiven Erlebnisse im Kollektiv.

Nach dem Kennenlernen in offener Runde waren sie an den folgenden acht Abenden mit ihren Gedanken, Gesprächen und Erinnerungen unter sich. Und am Ende besprachen sie beim abschließenden gemeinsamen Frühstück das Ergebnis der Treffen, in denen sie einer der beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterin der Hospizgruppe (Lore Barnet oder Angelika Baumeister) betreut hatten. „Trauer ist Liebe. Sie braucht Ausdruck, Raum, Zeit und Erlaubnis.“

Alles, was in den Gruppenabenden gesagt und getan wird, bleibt im Raum, versichert die Hospiz-Koordinatorin und betont, dass die Teilnehmer „meist um Ehepartner, Geschwister oder Eltern trauern.“ Um Menschen, die ein Kind oder Angehörige nach Suizid verloren haben, kümmern sich speziell geschulte Trauerbegleiter oder die Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen.

Die Teilnehmer früherer Trauergruppen erinnerten daran, dass es „zu Beginn eine bedeutsame Überwindung“ gekostet habe, sich vor anderen zu öffnen. „Der ganze Schmerz wird zunächst noch einmal ordentlich aufgewühlt“, sagt einer und weist gleich anschließend darauf hin, dass sich dieses Erlebnis schnell wieder relativiert. „Mir hat diese Art von Gruppentherapie meine Trauer erleichtert“, sagte er.

Und eine Frau versicherte: „Es ist ungemein befriedigend zu erleben, dass Zuhören und Nachfragen nicht nur einem selbst, sondern auch den anderen in der Gruppe hilft, die Schmerzen in den Griff zu bekommen.“

Der dritte im Bunde stieß ins gleiche Horn: „Die Zeit in der Gruppe hat mir sehr geholfen.“

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading