Schopfheim Der Erste seiner Art seit langem

Werner Müller
Peter Egi verstärkt den Bau-Fachbereich im Rathaus als versierter Stadtplaner. Foto: Werner Müller

Verwaltung: Mit Peter Egi hat Schopfheim wieder einen Stadtplaner. Ein „regelrechter Glücksfall“.

Schopfheim - „Ein regelrechter Glücksfall für die Stadt“: Sowohl Bernd Benz als auch Karin Heining geraten ins Schwärmen, wenn die Rede auf ihren neuen Kollegen im Bauamt kommt – den Stadtplaner Peter Egi.

Erster seiner Art

Der 57-Jährige ist der erste seiner Art im Schopfheimer Rathaus seit den Bürgermeisterzeiten eines Klaus Fleck. Seit gut einem halben Jahr füllt er diese Lücke und verschafft dem Bau-Fachbereich die dringend notwendige personelle Verstärkung.

Obwohl all die Jahre ein Stadtplaner fehlte, seien 30 Prozent seiner Arbeit im Fachbereich mit zu erledigen gewesen – so zum Beispiel etwa 120 Bebauungspläne. „Und das nebenher“, betonte Fachbereichsleiterin Karin Heining gestern bei der Vorstellung des neuen Kollegen. Zum Glück habe der Gemeinderat schließlich die Vollzeitstelle für dieses Aufgabengebiet bewilligt. Das sei aber immer noch keine „üppige Besetzung“, so Heining.

Erfahrener und kreativer Planer

Auch Bernd Benz zeigte sich erfreut, dass die Stadt „einen so erfahrenen und kreativen Planer gewinnen konnte – und das bei einem leer gefegten Markt“. An Arbeit werde es dem neuen Kollegen mit Sicherheit nicht mangeln, so Benz mit Blick auf das vielschichtige Aufgabengebiet, dass von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen über die Beurteilung von Einzelmaßnahmen bis hin zur Organisation von Wettbewerben reicht.

Peter Egi stammt aus Rheinhessen, er studierte in Kaiserslautern Raum- und Umweltplanung, war 28 Jahre lang als Planer in der freien Wirtschaft tätig und leitete zum Schluss alleine ein Planungsbüro. Ihn habe dabei immer gestört, so Egi, dass er bei Projekten nach der Abgabe seiner Arbeiten nie bis zum Ende und der tatsächlichen Umsetzung mitreden konnte. Das habe ihn auf Dauer frustriert. Hinzu kam, dass er zum Schluss in seinem Büro ganz auf sich allein gestellt war mit einem „Arbeitspensum für zwei“ und ohne die Aussicht, auf dem Arbeitsmarkt als Verstärkung geeignete Fachkräfte zu finden.

Deshalb habe er vor eineinhalb Jahren beschlossen, das Ruder um „180 Grad herumzuwerfen“ und Stadtplanung von der „anderen Seite“ her zu betreiben. Insofern sei die Stellenausschreibung aus Schopfheim vor einem Jahr wie gerufen gekommen, so Egi.

Vor allem die Vielfalt reizt

An der Aufgabe in der Markgrafenstadt reizt ihn nach eigenen Worten vor allem die Vielfalt – Schopfheim habe ein schöne Altstadt und sei eine richtige Stadt, allerdings gehörten auch Ortschaften im Schwarzwald dazu. Er könne für Stadt und für Land zuständig sein, insofern habe ihn der Wechsel noch keine Sekunde gereut. „Ich habe in 28 Jahren Stadtplanung alles gemacht, was es gibt“, so Peter Egi.

Dass in den kommenden Jahren gerade sein Fachgebiet mit der Schaffung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum vor großen Herausforderungen steht, ist Peter Egi durchaus bewusst. Er plädiert denn auch für ein „neues Leitbild“ gerade im Wohnungsbau – weg vom klassischen Ideal des Einfamilienhauses mit Garage, Garten, Pool, Grill und Kinderspielplatz auf 400 Quadratmetern. In Anbetracht der beschränkten Flächen, die im Wiesental zur Verfügung stehen, werde sich beispielsweise im Flächennutzungsplan, dessen Fortschreibung im Jahr 2020 ansteht, die weitere Entwicklung nicht so sehr nach außen, sondern nach innen abspielen. Oder wie Bernd Benz es ausdrückt: „Das Thema Nachverdichtung wird noch für Stimmung sorgen“.

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