Schopfheim (hjh). Großer Bahnhof für betagte Oldies: 69 in die Jahre gekommene Klassiker der Automobilgeschichte rollten am Samstag durch das Spalier neugieriger Fans ganz langsam ins Ziel einer Rundfahrt, die in den Stunden zuvor über rund 240 Kilometer durch die Bilderbuchlandstriche des Südschwarzwalds zwischen Freiburg, St. Blasien und Bad Säckingen in die Markgrafenstadt geführt hatte.Die "Schwarzwald Historic" feierte am Wochenende ihre Premiere. Und die ist, so Rolf Schmitt, der das Hochglanzspektakel zusammen mit Andreas Rudolph inszeniert hatte, "prima gelungen", auch wenn es auf dem Trip über Berg und Tal zu einigen "technisch bedingten" Ausfällen gekommen sei. Wo sie auftauchten, sorgten die heißen Öfen unter sengender Sonne für Aufsehen. Im Hebeldorf waren sie am frühen Morgen gestartet. Auf Nebenstrecken ging es Richtung Badenweiler und Staufen. Von dort führte die Trasse über den Schauinsland und über Todtmoos nach Albruck und schließlich am Rhein entlang nach Bad Säckingen und von da nach Schopfheim, wo am Zielstrich nicht nur die schwarz-weiße Flagge, sondern auch ein Team der Stadt um Bürgermeister Christof Nitz mit kleinen Geschenken auf die Teilnehmer der Klassik-Rundfahrt wartete. Geschafft, aber glücklich stiegen die Damen und Herren aus ihren Träumen aus Blech und Chrom. Und sehr zufrieden mit dem, was sie zuvor erlebt hatten. "Klasse war"s, ganz toll", hieß es querbeet durch alle Lager. Rolf Schmitt und sein Kollege Andreas Rudolph mussten sich unentwegt auf die Schulter klopfen lassen von überwiegend begeisterten Fahrern und Beifahrern, die trotz einiger kleinerer Probleme vor allem mit der Kennzeichnung der Strecken zusicherten, in zwei Jahren wieder dabei zu sein, wenn der neu gegründete Verein "Scuderia-Classic Süd" zur zweiten Tour in die Region einlädt. Wer nach Schopfheim gekommen war, um die Nummer vier auf der Starterliste ins Ziel rauschen zu sehen, wurde allerdings bitter enttäuscht: Die "Lichter" blieben aus. Horst Lichter, der TV-Koch, seine Partnerin "Nada" und sein Bentley LeMans Spezial kamen nicht an. Sie waren nach ein paar Metern über die moderierte Strecke in Badenweiler aus- und umgestiegen in einen Hubschrauber, der sie wohl zu einer Fernsehsendung nach Hamburg bringen musste. Was zählen da schon ein paar Fans, die in brütender Hitze ausharren, um den Promi mal außerhalb seiner Küche zu sehen, in der er vor großem Publikum durch die Töpfe der Nation "lafer(t)"" Die Fans aber sahen sich kaum satt an den Oldtimern, zum Beispiel an dem "Buick 8-37", an Corvettes, Jaguars oder uralten "Käfern", bis schließlich die Siegerehrung im Gündenhausener "Löwen" stattfand. Und sie durften in Erinnerungen schwelgen an die gute alte Zeit, in der das nostalgische Blech noch zum ganz normalen Alltag gehörte und noch rein gar nichts von dem Glanz an ihnen haftete, der sie inzwischen zu den Stars vieler Rennen und Shows macht.