Schopfheim Der Schopfheimer Narrenbaum steht

Gudrun Gehr
Mit dem Aufstellen des Narrenbaums startet Schopfheim in die fünfte Jahreszeit. Foto: Gudrun Gehr

Mit einem gemeinsamen Kraftakt haben rund 30 „Enninger“ unter den Augen vieler Schaulustiger den Narrenbaum aufgestellt. Musikalisch umrahmt wurde das närrische Treiben von Guggenmusiken, die den Zuschauern ordentlich einheizten.

Mit vereinten Kräften hatten es die rund 30 starken Enninger nach rund einer Stunde geschafft: Der Schopfheimer Narrenbaum steht nun in der Senkrechten. Dann war es auch offiziell, dass die fünfte Jahreszeit starten kann.

Das närrische Spektakel hatte bereits vor dem Transport der Tanne zum Kronenbrunnen begonnen, nachdem sich dort eine bunte Mischung von Guggemusiken und zahlreichen Zuschauern eingefunden hatte. Am Verpflegungsstand der Enninger bildeten sich am Abend in Erwartung von Glühwein und anderen Getränken samt Grillwürsten lange Schlangen. Bis zum Eintreffen des Narrenbaums unterhielten drei Guggen die Gäste, moderiert von Enninger Nico Kapitz. Die Sumpfgumber aus Grenzach-Wyhlen, die Jugend der Ohreputzer aus Lörrach und die Frösche aus Höllstein schränzten lautstark und sorgten für beste Stimmung. Den Gästen wurde hierbei mit den schrägen und unterhaltsamen Tönen kräftig eingeheizt.

Der Nachwuchs der „Ohreputzer“ heizte den Gästen kräftig ein. Foto: Gudrun Gehr

Dann ging die Party richtig los: Gezogen von einem Traktor wurde die geschälte Tanne auf einem Anhänger herbeigeschafft. Den närrischen Lindwurm führte die Schopfheimer Aruba-Band mit dem traditionellen Schopfheimer Narrenmarsch an. Es folgten die Füchse – die Narrenzunft mit Statthalter Mike Markstahler „vo de Bergstrooß“, die Gündenhuusemer Hexen, die Schlattholz Zinken, die „wildeschte Wiiber im ganze Wiesedal“, und die Sternenzinken.

Maskottchen Ingo liegt ermattet im Brunnen – bevor es für ihn hoch auf den Narrenbaum geht. Foto: Gudrun Gehr

Die kräftigen Enninger unter Führung ihres Regisseurs Frieder Andris hatten die Tanne vor rund zwei Wochen im Stadtwald an der Dossenbacher Straße geschlagen. Natürlich ließen es sich die Enninger nicht nehmen, die Tanne mit bloßer Muskelkraft und mit traditionellen Hilfsmitteln, wie die sogenannten Schwalben, in die Höhe zu stemmen. Und dann dauerte es rund eine Stunde, bis der Baum zentimeterweise in Richtung der Halterung versenkt wurde und die starken Männer begeisterten Beifall erhielten. Während die Enninger ins Schwitzen kamen, vergnügte sich das närrische Fußvolk unter den Rhythmen der Guggen mit fröhlichem Schunkeln und Mitsingen altbekannter Gassenhauer.

Mit Statthalter-Orden und -Wein dankten Statthalter Mike us de Bergstrooß (Mitte) und sein Vorgänger „Marc us de Altstadt“ (links) dem Regisseur des Narrenbaumstellens, Frieder Andris.

Sicherheitshalber hatte das THW Seile zum Abstützen der Tanne gespannt und sorgte auch für die abendliche Beleuchtung des Kronenplatzes.

Moderator Kapitz teilte schmunzelnd mit: „Unsere Tanne ist mindestens zehn Meter länger als diejenige in Maulburg.“ Schopfheim und Maulburg stehen traditionell in einem närrischen Wettstreit über den längsten Narrenbaum. Es durften Schätzungen beim Moderator abgegeben werden über die genaue Länge. Zum Schluss wurde das Rätsel gelüftet: Die Tanne misst genau 27,65 Meter. Sie wurde mit dem Enninger Maskottchen „Ingo“ geschmückt. Kapitz erklärte: „Ingo wacht über die Schopfheimer Fasnacht“. Neben einem Kranz wurden die Wappen der Stadtzinken am Stamm befestigt. Im Narrenkeller wurde die Party beim Lumpenball der Enninger fortgesetzt.

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