Vom Humor des Otto Reutter ging es zu jenem Exemplar, das „immer soo müde ist, munter kenn ich den nich“, wie einst Loni Heuser klagte. Zu ihren Zeitgenossinnen gehörte Marlene Dietrich, deren Blauer Engel-Hit „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ von Schmid natürlich mit Zylinder interpretiert wurde.
Der Dietrich folgte standesgemäß Zarah Leander, deren wehmütige Windanbetung einen ersten Programmhöhepunkt bescherte. Schmid gab ihrem Oktavenreichtum gehörigen Raum und bot eine neu arrangierte, ausladende Arie. Weiter ging’s mit „Nur nicht aus Liebe weinen“, nicht zu vergessen den Barbar Waldemar, wie es ohnehin nur um Eskapaden und Tiraden ging in den legendären 20ern. Und um den Promille-Faktor! Viel Stoff bot sich der Diseuse Schmid, die wegen eines gewissen Egons von Himbeergeist zum Frühstück sang, und vom Whiskey, der zum Glück genüge. Nicht fehlen durfte Kurt Weill, respektive dessen Mackie Messer. Nach New York emigriert, schrieb Weill das Lied vom Schuft Johnny. „Nimm die Pfeife aus dem Maul, du Hund“, wetterte die Protagonistin, die sich der Verwandlung bediente.
Unvergessene Stücke und eigenes Liedgut kamen zu Gehör bei diesem Auftritt, der nach zwei Stunden nostalgischer Unterhaltung verdient in Zugaben und eine Standing Ovation mündete.